Das Meteoriten-Chaos in Schweizer Museen wurde geordnet
Manche Museen wussten nicht einmal, dass sie solche Schätze besassen, wie Swisscollnet in einer Mitteilung vom Donnerstag erklärte. Ein gross angelegtes Digitalisierungsprojekt habe nur für Ordnung gesorgt.
27 Sammlungen wurden systematisch untersucht, um ein zentrales digitales Inventar aller Meteoriten der Schweiz zu erstellen und sie für die Forschung zugänglich zu machen.
Jolantha Eschrig vom Naturmuseum St. Gallen (NMSG) übernahm die Aufgabe, die Museen und Universitäten nach ausserirdischen Gesteinen zu durchforsten. In einjähriger Arbeit habe sie aus Schachteln gefallene oder falsch einsortierte Meteoriten richtig bestimmt. Einzelne nicht zugeordnete Fragmente liessen sich zum Beispiel anhand ihrer Bruchkanten zu einem Objekt zusammenfügen, so Swisscollnet.
Falsche Meteoriten
Dabei zeigte sich auch, dass Museen früher offenbar auch Meteoriten untereinander austauschten, ohne dies immer sauber zu dokumentieren. So lagert im Museo Cantonale di Storia Naturale di Lugano (MCSTL) ein Stück eines Eisenmeteoriten, der 1898 im indischen Kodaikanal entdeckt wurde. Dessen Gewicht stimmte aber nicht mit den Angaben auf dem Etikett überein.
Bei der Aufarbeitung einer weiteren Sammlung tauchte nun ein zweites Stück des Kodaikanal-Meteoriten auf, das perfekt zu jenem im MCSTL passt und die Gewichtsdifferenz aufhebt.
Ausserdem wurden dabei auch Meteoriten gefunden, die gar keine sind. Zum Beispiel ein Objekt des Naturmuseums Luzern, bei dem es sich den Analysen zufolge wohl um irdisches natives Eisen handelt.