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Bundesrat und Parlament werben für Abschaffung des Eigenmietwerts

Eigenmietwert

Bundesrat und Parlament werben für Abschaffung des Eigenmietwerts

15. August 2025, 10:00 Uhr
Geht es nach Bundespräsidentin und Finanzministerin Karin Keller-Sutter, soll der Eigenmietwert künftig nicht mehr besteuert werden. Gleichzeitig sollen die damit verbundenen steuerlichen Abzüge für Hypothekarzinsen und Liegenschaftsunterhaltskosten weitgehend abgeschafft werden.
© KEYSTONE/ANTHONY ANEX
Die Abschaffung des Eigenmietwerts bei der Bundessteuer soll Anreize für eine hohe private Verschuldung reduzieren und das Steuersystem vereinfachen. Finanzministerin Karin Keller-Sutter hat am Freitag im Namen des Bundesrats für die Vorlage des Parlaments geworben.

Die Befürworter des Systemwechsels kritisieren den heute steuerpflichtigen Eigenmietwert als eine ungerechte Abgabe auf Einkommen, die es nicht gebe. Trotzdem scheiterten in der Vergangenheit zahlreiche Versuche, den Eigenmietwert abzuschaffen.

Laut dem Bundesrat ist der neueste Reformversuch ausgewogen. Im Gegensatz zu früheren Ansätzen, die weiterhin eine Vielzahl von Steuerabzügen zulassen wollten, beschränke die nun zur Abstimmung kommende Vorlage die Abzüge bei der direkten Bundessteuer auf ein Minimum und schränke damit auch die gesamtstaatlichen Mindereinnahmen ein.

Welche Folgen der Systemwechsel haben wird, hängt vom Zinsniveau ab. In der aktuellen Situation rechnet der Bund mit Mindereinnahmen für Bund, Kantone und Gemeinden von rund 1,8 Milliarden Franken. Ab einem Hypothekarzinsniveau von etwa drei Prozent würden gemäss den Schätzungen hingegen Mehreinnahmen für die öffentliche Hand resultieren.

Quelle: sda
veröffentlicht: 15. August 2025 10:00
aktualisiert: 15. August 2025 10:00