Brutzeit des Schneesperlings verschiebt sich mit jedem Grad
«Unsere Daten zeigen, dass sich die Brutzeit im Schnitt um rund sechs Tage pro zusätzlichem Grad im Frühling nach vorn verschiebt, aber im Sommer um über vier Tage pro Grad verkürzt», erklärte Carole Niffenegger in einer Mitteilung der Vogelwarte vom Dienstag. Sie ist die Erstautorin der Studie, die in der Fachzeitschrift «Ecology and Evolution» veröffentlicht wurde.
Junge Schneesperlinge benötigen Insektenlarven als Nahrung. Diese sind aber nur während einer kurzen Zeit verfügbar. Insbesondere in den Bergen. Umso wichtiger sei es für Vögel wie den Schneesperling, die auf das Hochgebirge spezialisiert sind, genau das geeignete Zeitfenster zum Brüten zu finden.
Bedingte Anpassung an Umweltbedingungen
Der Schneesperling kann seinen Brutzeitpunkt aber nicht ganz an die sich verändernden Umweltbedingungen anpassen, weshalb ihm vermutlich die Nahrung für die Jungen fehlt. Als «Wettlauf gegen die Zeit», bezeichnete die Vogelwarte den Prozess.
Die Vogelart werde daher in höhere Lagen gedrängt. Der Lebensraum sei aber gegen oben begrenzt, warnte Vogelwarte. Das gefährde das Überleben der Vogelart.
Die Studie basiert auf über 12'000 Meldungen von Vogelbeobachterinnen und Vogelbeobachtern auf der Citizen-Science-Plattform «ornitho.ch».