Audrey Werro mit raumgreifendem Schritt in die Weltspitze
Im Rücken der britischen Olympiasiegerin Keely Hodgkinson drehte die Athletin aus Belfaux auf der Zielgeraden noch gross auf und schnappte sich mehrere Läuferinnen. Mit Platz 2 schaffte sie erstmals einen Podestplatz im Rahmen der Diamond League.
«Ich hatte einige Schwierigkeiten, mich zu positionieren, aber ich habe es geschafft, sehr gut abzuschliessen. Ich muss mich trauen, mich durchzusetzen», kommentierte die Athletin ihre Leistung. «Ich bin glücklich.» Die neun Hundertstel, die zum erneuten Schweizer Rekord fehlten, wurmten sie in diesem Moment kaum.
Mit einer Olympiasiegerin als Lokomotive hoffte Audrey Werro im Vorfeld, sogar unter 1:57 Minuten zu laufen. «Es wäre ein Traum, die Saison mit einer Zeit darunter zu beenden», gestand die Freiburgerin. «Das ist etwas, das ich in einer Ecke meines Kopfes habe. Ich strebe einen persönlichen Rekord für diesen Saisonabschluss an und ich denke, dass ich ihn schaffen kann. In Wirklichkeit muss man nur auf das richtige Rennen und darauf warten, dass alle Bedingungen erfüllt sind.»
In Lausanne war dies nicht der Fall, obwohl während des Rennes die Regengüsse ausgesetzt hatten. Mit ihrem raumgreifenden Schritt bekundet die Schweizerin oft Mühe, sich geschmeidig im Feld einzuordnen. Auch an der Athletissima gelang dies nicht perfekt. «Und ich habe lieber Sonne als Regen», schob sie nach.
Ungeachtet der Leistung von Lausanne steht fest, dass Audrey Werros Form stimmt. Vergangenen Samstag durchmass die Athletin die Bahnrunde mit einer 400-m-Zeit von 51,03 Sekunden, einem sehr starken Wert. «Diese Zeit ist ein Marker, der zeigt, dass man gut trainiert hat», erklärte sie. «Es ist gut, über 400 m zu trainieren, damit man am Ende eines 800 m-Laufs die nötige Geschwindigkeitsspitze hat.»
Bei Weltklasse Zürich und der WM in Tokio kann die Romande noch das Glück auf ihre Seite zwingen, das ihr in der Hallen-Saison fehlte. An der Indoor-EM in Apeldoorn vergab sie durch Sturz eine mögliche Medaille, an der Hallen-WM in China fehlte eine Hundertstelsekunde zu Bronze.