Alle wollen den britischen Filmstar Emma Thompson in Locarno sehen
Ziemlich gutes Italienisch legte Thompson in ihrer Rede hin, auch wenn sie es ablas. «O, che sono vecchia stasera», witzelte sie zu Beginn - zu Deutsch: «Oh, wie bin ich alt heute». «Ich kann es nicht glauben, dass wir heute hier sind, unter dem Sternenhimmel», sagte sie weiter auf Italienisch.
Anschliessend an die Preisverleihung feierte ihr neuester Film «The Dead of Winter» Weltpremiere. Der Thriller, für den der Brite Brian Kirk die Regie führte und in dem Thompson in der Hauptrolle zu sehen ist, sei für sie besonders körperlich anstrengend gewesen.«Ich fragte mich während des Drehs, warum ich mit 66 Jahren begonnen habe, in Actionfilmen zu spielen.» Das Publikum lachte.
Begleitet wurde Thompson von ihrer Tochter Gaia Wise, die im Film ebenfalls zum Schauspielensemble gehört. Thompson ist auch ausführende Produzentin von «The Dead of Winter».
Mit dem Preis des Leopard-Clubs, in dem die Sponsoren des Locarno Film Festivals vertreten sind, ehren diese jeweils eine Persönlichkeit, «die das kollektive filmische Gedächtnis mit ihrer Arbeit nachhaltig geprägt hat».
Nicht alle schafften es rein
Getrübt war der Abend für jene, die trotz Ticket für die Piazza Grande nicht mehr hereingelassen wurden. Die Piazza sei voll, riefen die Mitarbeitenden bei den Eingängen. Das sorgte für aufgebrachte Filmfans in den langen Schlangen und kurz auch für wütende Rufe. Auch für Journalistinnen der Nachrichtenagentur Keystone-SDA war der Eingang erschwert.
Wer es mit Ticket nicht ins Freiluftkino auf der Piazza Grande geschafft hatte, konnte sich den Film in der Veranstaltungsstätte Fevi anschauen. Der künstlerische Leiter Giona A. Nazzaro begrüsste die Zuschauenden und freute sich über ihre Vielzahl. Es tue ihm leid für jene, die nicht reingekommen seien, sagte er.