SGV Vierwaldstättersee ist mit Rekordgewinn auf Kurs
Die SGV-Gruppe mit ihren vier Tochtergesellschaften wies 2024 mit 92 Millionen Franken gegenüber dem Vorjahr einen um vier Millionen Franken tieferen Umsatz aus. Das Betriebsergebnis (Ebitda) stieg von 10,1 auf 12,7 Millionen Franken.
Die SGV blicke auf ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr zurück, sagte Finanzchef Stefan Schulthess am Dienstag vor den Medien. «Wir konnten unsere Reserven aufstocken.» Das Eigenkapital der SGV beträgt Ende 2024 rund 39 Millionen Franken.
Ein grosser Teil des Jahresgewinns, 3,5 Millionen Franken, stammte aus der Auflösung der Rückstellung für Covid-Härtefallgelder. Diesen Teil eines à-fonds-perdu-Beitrages von total 7,7 Millionen Franken musste die SGV dem Kanton Luzern nicht zurückzahlen, wie sie im Geschäftsbericht auswies.
Konflikt im Frühling 2024 abgeschlossen
Alle Geschäftsbereiche der SGV-Gruppe erzielten im letzten Jahr einen Gewinn. Auch die Werft Shiptec AG, die für den Schiffsbau zuständig ist. Diese erzielte 2023 als einzige einen Verlust von 3,4 Millionen Franken. 2024 wies sie einen kleinen Gewinn von 60'000 Franken aus.
SGV-Geschäftsführer Stefan Schulthess teilte am Mediengespräch mit, dass der Streit mit der Schifffahrtsgesellschaft des Genfersees (CGN) im Frühling 2024 aussergerichtlich abgeschlossen worden sei. Damals gab es Probleme mit zwei Schiffen, welche die Shiptec für den Genfersee gebaut hatte.
Die SGV AG, verantwortlich für den Schifffahrtsbetrieb auf dem Vierwaldstättersee, steigerte ihren Umsatz von 40,8 Millionen Franken auf 41,9 Millionen Franken. Unter dem Strich resultierte auf Stufe Ebit ein Gewinn von 5,2 Millionen Franken (Vorjahr: 5,5 Millionen Franken).
Die Gastronomiesparte Tavolago AG erzielte 2024 das gleiche Betriebsergebnis auf Stufe Ebit wie im Vorjahr - ein Plus von 0,9 Millionen Franken. Weil eine Rückstellung von 3,5 Millionen Franken aus der Pandemiezeit aufgelöst wurde, machte die Tavolago AG 2024 vor Steuern einen Gewinn von knapp 4,4 Millionen Franken.
Ähnlich erfolgreich wie 2023 war die SGV Express AG, welche die Linie Luzern-Kehrsiten Bürgenstock-Luzern fährt. Die kleine Tochtergesellschaft steigerte den Gewinn auf Stufe Ebit um 10'000 Franken auf 537'000. Der Umsatz fiel gegenüber dem Vorjahr um rund 10 Prozent höher aus.
SGV will 100 Millionen in zehn Jahren investieren
Die SGV-Gruppe steht in den Jahren vor grossen Investitionen, wie Stefan Schulthess erläuterte. So sollen in den nächsten zehn Jahren 100 Millionen Franken investiert werden. Die grössten Brocken sind ein neues Kursschiff, das gebaut werden soll, und die Sanierung der Schiffswerft, für welches die SGV in den Jahren 2027/2028 rund 20 Millionen Franken einplant. «Wir hoffen, nächstes Jahr die Baubewilligung zu erhalten», sagte Schulthess. Als weitere Investition stehe die Sanierung des Dampfschiffs Uri an.
Die SGV hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil fossiler Treibstoffe und die CO2-Emissionen bei den Kursschiffen bis 2026 im Vergleich zu 2019 um 20 Prozent zu reduzieren. Dafür muss die SGV aufs Gaspedal drücken. Per Ende 2024 hat die Schifffahrt gemäss Medienmitteilung die Emission gegenüber 2019 um 8 Prozent reduziert. Für Schub auf dem Weg zur Dekarbonisierung soll ein Dampfschiff sorgen, das ab 2027 ohne Heizöl, stattdessen mit Treibstoff aus Solarenergie angetrieben wird.
3,1 Millionen Fahrgäste
Beim Blick ins aktuelle Geschäftsjahr zeigt sich die SGV-Gruppe zuversichtlich. Die Zahlen der ersten vier Monate seien «super», sagte Stefan Schulthess. «Matchentscheidend sind aber die Zahlen ab Mai», so der Geschäftsführer.
Die SGV transportierte 2024 insgesamt 3,1 Millionen Fahrgäste. Darin inbegriffen sind rund 450'000 Gäste, die mit dem SGV Express AG die Strecke von Luzern-Bürgenstock zurücklegten.