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Schwyzer Erziehungsrat prüft Abschaffung des Frühfranzösisch

Französischunterricht

Schwyzer Erziehungsrat prüft Abschaffung des Frühfranzösisch

3. April 2025, 09:34 Uhr
Der Französischunterricht auf Primarschulstufe wurde in Schwyz auf das Schuljahr 2005/06 eingeführt. (Symbolbild)
© KEYSTONE/GAETAN BALLY
Im Kanton Schwyz werden Primarschülerinnen und -schüler möglicherweise bald kein Französisch mehr lernen. Der Erziehungsrat lässt eine Verschiebung des Unterrichts auf die Sekundarstufe I prüfen.

Er habe nach einer Klausursitzung zu dieser Frage dem Bildungsdepartement einen entsprechenden Prüfauftrag erteilt, teilte der Erziehungsrat am Donnerstag mit. Das Departement solle die Meinung der Schulträger, der Verbände und des Gewerbes abholen und mögliche Umsetzungsstrategien erarbeiten.

Von einer Abschaffung des Französischunterrichts in der Primarschule verspricht sich der Erziehungsrat Vorteile. So könnten die Kompetenzen in den Kernfächern Deutsch und Mathematik möglicherweise gestärkt werden, erklärte er.

«Unbefriedigende Ergebnisse»

Dazu kommt, dass das Frühfranzösisch offenbar nur mässig erfolgreich war. Der Erziehungsrat spricht in der Mitteilung von «unbefriedigenden Ergebnissen». Er beruft sich dabei auf «Leistungsmessungen» in der fünften Primarklasse und in der dritten Sekundarklasse.

Im Kanton Schwyz lernen die Kinder ab der 5. Klasse Französisch als zweite Fremdsprache. Englisch wird ab der 3. Klasse unterrichtet. Diese frühe und kurz aufeinanderfolgende Einführung von zwei Fremdsprachen wird in einem Postulat im Kantonsrat Schwyz kritisiert.

Postulantin Julia Cotti (FDP) möchte, dass die deutsche Sprache mehr gefördert wird und will das Französisch auf die Sekundarstufe verschieben. Der Fremdsprachenunterricht solle erst dann erfolgen, wenn er das Erlernen der Erstsprache nicht beeinträchtige. Der Regierungsrat hat den Vorstoss noch nicht beantwortet.

Die Stellung des Frühfranzösischen wird nicht nur im Kanton Schwyz diskutiert. So wolle auch die Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektorinnen und -direktoren (EDK) ihre Sprachenstrategie von 2004 hinterfragen, teilte der Erziehungsrat mit. Er habe von diesem Entscheid mit Zufriedenheit Kenntnis genommen.

Das Parlament von Appenzell Ausserrhoden hiess jüngst eine Motion gut, welche die Verbannung des Französischunterrichts aus der Primarschule verlangt.

Quelle: sda
veröffentlicht: 3. April 2025 09:34
aktualisiert: 3. April 2025 09:34