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Schüttung von Gestein aus Sisikoner Tunnel hat begonnen

Seeschüttung

Schüttung von Gestein aus Sisikoner Tunnel hat begonnen

19. September 2025, 10:59 Uhr
Ein Nauen wird mit Material aus dem Gotthardtunnel beladen. Seit Mittwoch wird auch Ausbruch aus dem Sisikoner Tunnel in den See geschüttet. (Archivaufnahme)
© KEYSTONE/URS FLUEELER
Neben Ausbruchmaterial aus der zweiten Röhre des Gotthardstrassentunnels, wird neu auch Gestein aus dem Sisikoner Tunnel für Renaturierungen in den Urnersee geschüttet. An Spitzentagen dürften über 8000 Tonnen Material anfallen.

Wie die Standeskanzlei Uri am Freitag mitteilte, hat am Mittwoch die Schüttung von Gestein aus dem Bau des Sisikoner Tunnels begonnen. Der Tunnel wird eine Länge von 4,4 Kilometer haben und Teil der neuen Axenstrasse zwischen Brunnen SZ und Flüelen UR sein.

Insgesamt dürften aus dem Sisikoner Tunnel 1,4 Millionen Tonnen Gestein anfallen, das von Flüelen aus per Schiff in den See geschüttet werden soll. Als erstes werden 0,3 Millionen Tonnen, das aus den Vortrieben stammt, mit Lastwagen zum Industriehafen Flüelen gebracht. Das Material aus dem Tunnel wird ab Frühling 2026 per Schiff angeliefert.

Seit einem Jahr wird zudem Ausbruchmaterial aus der zweiten Röhre des Gotthardstrassentunnels in den Urnersee geschüttet. Dieses wird mit der Eisenbahn von Göschenen UR nach Flüelen gebracht. Zuvor war bereits Gestein aus dem Gotthardbasistunnel und aus dem Umfahrungstunnel Flüelen für Seeschüttungen verwendet worden.

Zusätzliche Schiffe beschafft

Gemäss der Mitteilung sind die logistischen Herausforderungen im Industriehafen Flüelen wegen den parallelen Anlieferungen aus dem Gotthardstrassentunnel und dem Sisikoner Tunnel gross. Die Förderbandanlagen im Hafen seien ausgebaut worden, zudem seien zwei neue Schiffe, mit denen das Gestein in den See verklappt werden könne, beschafft worden, hiess es.

Ab Herbst 2026 dürfte im Sisikoner Tunnel auch arsenhaltiges Gestein ausgebrochen und in den See geschüttet werden. Dies sei, unter Einhaltung von klar definierten Massnahmen, ökologisch unbedenklich, teilte die Standeskanzlei mit. Das Arsen aus diesem Gestein werde im Seewasser kaum freigesetzt. Zudem würden die relativ grossen Gesteinsbrocken rasch sinken und könnten überdeckt werden.

Gemäss der Mitteilung hat damit das arsenhaltige Gestein aus dem Sisikoner Tunnel andere Eigenschaften als das aus dem Gotthard. Die Urner Behörden hatten 2024 entschieden, dass dieses nicht in den See gelangen soll.

Quelle: sda
veröffentlicht: 19. September 2025 10:59
aktualisiert: 19. September 2025 10:59