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Luzerner Stadtrat lehnt Initiative für autofreie Quartiere ab

Stadtgestaltung

Luzerner Stadtrat lehnt Initiative für autofreie Quartiere ab

15. April 2025, 16:00 Uhr
Eine Gasse im Bruchquartier mit Geschäften und Wohnhäusern in der Stadt Luzern. (Archivbild)
© Keystone/URS FLUEELER
Die Luzerner Stadtregierung lehnt eine Initiative der Jungen Grünen für begrünte und autofreie Luzerner Quartiere ab. Stattdessen präsentiert sie einen Gegenvorschlag für ein «Muster-Klimaquartier».

Die Jungen Grünen forderten mit ihrer Initiative, dass in den Quartieren Bruch, Hirschmatt, Kleinmatt und Neustadt Teile der Strassen entsiegelt und begrünt werden. Wo rechtlich möglich, sollen die Quartiere von den Autos befreit und Parkplätze aufgehoben werden. Das soll die Luftqualität verbessern, mehr Platz für Fussgängerinnen und Fussgänger schaffen und sichere und breitere Velowege ermöglichen.

Der Stadtrat lehnt die Initiative ab. In einem am Dienstag veröffentlichten Bericht an das Stadtparlament schreibt er, dass die Forderungen «zu weit» gehen und in verschiedenen Punkten nur «begrenzt umsetzbar» seien. So seien etwa rund die Hälfte der Strassen im Neustadtquartier Privatstrassen mit verschiedenen Eigentümerschaften. Dort könne die Stadt die Vorschläge der Initiative gar nicht umsetzen.

Der Stadtrat nennt auch ökologische und wirtschaftliche Gründe gegen die Initiative. Die Umsetzung benötige viele Ressourcen und verursache mehr Emissionen. Zudem würde das Vorhaben mindestens 30 Millionen Franken kosten. Diese Zahl sei «nach oben offen», so der Stadtrat.

Bruchquartier soll Muster-Klimaquartier werden

Die Stadtregierung schlägt statt der Initiative einen Gegenvorschlag vor. Sie will Klimaquartiere so planen, dass sie zusammen mit Strassen- und Leitungsarbeiten umgesetzt werden können. Zuerst soll nur das Bruchquartier als «Muster-Klimaquartier» entwickelt werden. Die Erfahrungen daraus sollen später auch in anderen Quartieren genutzt werden.

Der Stadtrat will für das Musterquartier erste Sofortmassnahmen ab 2026 umsetzen. Geplant ist etwa, die Bruch- und die Zähringerstrasse zwischen Pilatus- und Klosterstrasse sowie die Dufourstrasse mit einem Fahrverbot für den motorisierten Verkehr zu belegen - mit Ausnahmen für den öffentlichen Verkehr, Anwohnende und Zubringer. Ein mögliches Bauprojekt soll Ende 2028 oder Anfang 2029 starten.

Gerechnet wird mit Kosten von mindestens acht Millionen Franken - «nach oben offen». Für die Planung und eine auf drei Jahre befristete Stelle beim Tiefbauamt beantragt die Stadt beim Stadtparlament einen Sonderkredit von 1,77 Millionen Franken.

Quelle: sda
veröffentlicht: 15. April 2025 16:00
aktualisiert: 15. April 2025 16:00