News
Regional

Luzerner Quartiervereine fordern Sofortmassnahmen gegen Autolärm

Strassenverkehr

Luzerner Quartiervereine fordern Sofortmassnahmen gegen Autolärm

28. April 2025, 10:00 Uhr
Die Luzerner Quartiervertreter Daniel Black, Stefan Brücker, Thomas Scherer, Sonja Sbilordo, Markus Schulthess und Samuel Sieber von der Luzerner Quartiervereinen Hochwacht, Babel, Maihof, Gütsch, Hirschmatt-Neustadt, und Obergrund fordern sofortige Massnahmen gegen den Strassenlärm.
© KEYSTONE/URS FLUEELER
In der Stadt Luzern soll auf den Kantonsstrassen, auf denen der Verkehr übermässig grossen Lärm verursacht, sofort Tempo 30 eingeführt werden. Dies verlangen sechs städtische Quartiervereine.

Die Quartiervereine Bernstrasse, Hirschmatt-Neustadt, Hochwacht, Maihof, Obergrund und Wächter am Gütsch werfen den Behörden vor, nichts zu tun, um die Bevölkerung vor Strassenlärm zu schützen. Es sei erweisen, dass Lärm gesundheitsschädigend sei, teilten sie am Montag gemeinsam mit.

Nach Angaben der Quartiervereine werden die Lärmgrenzwerte in der Stadt Luzern bei 1200 Häusern mit 7000 Wohnungen nicht eingehalten. 20 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner sind demnach nachts übermässigem Strassenlärm ausgesetzt.

Lärmige Hauptachsen

Besonders betroffen sind die Hauptverkehrsachsen. Genannt wurden in der Mitteilung die Strassen entlang des Seebeckens, die Zürichstrasse, die Bernstrasse, die Obergrund- und Horwerstrasse, die Achse Baselstrasse-Hirschengraben-Pilatusstrasse, die Bundesstrasse und die Zentralstrasse.

Forderungen nach Massnahmen gegen den übermässigen Strassenlärm wurden nach Angaben der Quartiervereine vom Kanton nicht erhört. «Geschehen ist bis heute nichts», lautete ihr Fazit.

Günstige Massnahme

Die Quartiervereine spannen deswegen zusammen und verlangen vom Kanton Sofortmassnahmen. Provisorisch solle Tempo 30 auf den Kantonsstrassen in der Stadt Luzern eingeführt werden, auf denen die Grenzwerte überschritten würden. Tempo 30 sei eine einfache und günstige Massnahme, um den Lärm signifikant zu senken, hiess es.

Die Quartiervereine erwarten zudem von Kanton, dass er ein Konzept erarbeitet, damit die Lärmbelastung langfristig unter den gesetzlichen Grenzwert gebracht werden kann. Zudem fordern sie noch vor den Sommerferien einen runden Tisch mit dem Regierungsrat, «um Massnahmen und Termine verbindlich festzulegen».

Kanton nimmt Forderungen entgegen

«Wir nehmen die Forderungen der Quartiervereine entgegen», teilte das kantonale Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartement (BUWD) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit.

Der Kanton Luzern führte 2021 in der Stadt auf einem Teil der Bernstrasse Tempo 30 ein. Zudem ordnete er 2022 auf einem Abschnitt der Baselstrasse eine Temporeduktion an, dagegen wurde indes Beschwerde erhoben. Politische Diskussionen um Tempo 30 auf Hauptstrassen verzögerten auch Projekte auf der Landschaft.

Der Kanton hat in der Folge Grundlagen für eine einheitliche Beurteilung von Tempo-30-Gesuchen geschaffen. Die entsprechende Verordnungsanpassung ist noch bis am 20. Juni in der Vernehmlassung.

Entscheide nach den Sommerferien

Anschliessend werde der Regierungsrat die Verordnungsanpassung verabschieden und in Kraft setzen, teilte das BUWD mit. Entscheidungen zu hängigen Tempo-30-Gesuchen in der Stadt Luzern und auf dem Land seien nach den Sommerferien vorgesehen.

Nach Angaben des BUWD wurden alle Kantonsstrassen einer ersten Lärmsanierung unterzogen. Dennoch lebten viele Personen in einer lauten Situationen. Der Lärmschutz sei deswegen eine Daueraufgabe, und es würden, abgestuft nach Schwere der Belastung und Alter des Projekts, alle abgeschlossen Lärmsanierungsprojekte überarbeitet.

Quelle: sda
veröffentlicht: 28. April 2025 10:00
aktualisiert: 28. April 2025 10:00