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Komax rutscht 2024 in Verlustzone

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Komax rutscht 2024 in Verlustzone

11. März 2025, 07:44 Uhr
Der Hauptsitz von Komax in Dierikon LU. (Archivaufnahme)
© KEYSTONE/GORAN BASIC
Der Kabelmaschinenhersteller Komax ist im Geschäftsjahr 2024 aufgrund von Kundenzurückhaltung und Restrukturierungskosten in die roten Zahlen gerutscht. Für 2025 gibt sich das Management zurückhaltend, es sieht sich aber bei den US-Zöllen im Wettbewerbsvorteil.

Der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT brach wie in etwa angekündigt um über drei Viertel ein auf 16,0 Millionen Franken, wie das Unternehmen aus Dierikon LU am Dienstag mitteilte. Darin enthalten sind Restrukturierungskosten von 11,5 Millionen Franken.

Unter dem Strich verbuchte Komax 2024 einen Reinverlust von 2,9 Millionen Franken nach einem Reingewinn von 43,8 Millionen Franken im Jahr davor. Vor diesem Hintergrund will der Verwaltungsrat auf die Ausschüttung einer Dividende verzichten.

Umsatz- und Bestellungsrückgang

Wie bereits im Januar mitgeteilt, fiel der Umsatz im Berichtsjahr um 16,2 Prozent auf 630,5 Millionen Franken. Gleichzeitig ging auch der Bestellungseingang um 15,9 Prozent auf 577,2 Millionen Franken zurück.

Das Management zeigt sich für das laufende Jahr zurückhaltend. Der langfristige Trend zur Automatisierung sei zwar ungebrochen, derzeit bestimmten aber wirtschaftliche und geopolitische Unsicherheiten das Investitionsverhalten der Kunden, heisst es im Geschäftsbericht.

Für einen allfälligen Handelskonflikt sieht sich Komax aber gut aufgestellt. «Wir könnten auf US-Zölle schneller reagieren als die Konkurrenz in China und Japan», sagte Konzernchef Matijas Meyer an einer Telefonkonferenz zu den Jahreszahlen.

Zwischen den Standorten wechseln

Komax habe eine global verteilte Produktion mit Standorten unter anderem in Mexiko, den USA, China oder auch Indien. Man könne relativ schnell zwischen den Standorten wechseln, «aber nicht so schnell, wie Donald Trump seine Entscheidungen trifft», sagte Meyer.

Das ist insofern relevant, als Komax mittelfristig vor allem in China und Amerika wachsen will. 2024 haben sich die Umsatzanteile bereits in diese Richtung verschoben.

Als zweites grosses geopolitisches Thema habe die Lage in der Ukraine einen potenziellen Einfluss auf das Geschäft, so der Konzernchef weiter. «Die Ukraine ist vor allem für die Kunden in Deutschland ein günstiger Produktionsstandort.»

«Wenn wir plötzlich Frieden hätten, würden wahrscheinlich mehr Kunden in der Ukraine investieren als in Tunesien oder Marokko», fuhr Meyer fort. Ob sich dies spürbar auf die Umsatzentwicklung von Komax auswirken würde, sei offen.

«Verwirrung»

«Das Wichtigste ist, dass die Endkonsumenten wieder Autos kaufen», erklärte der CEO. Derzeit herrsche in Europa ein Zustand der «Verwirrung», weil die Kunden nicht wüssten, ob sie Elektroautos oder Verbrenner kaufen sollten.

Die ersten Anzeichen seien positiv, so der CEO. «Der Trend steigender Auftragseingänge hat sich im Januar und Februar fortgesetzt», sagte er. Dennoch sei eine gewisse Unsicherheit zu spüren.

Quelle: sda
veröffentlicht: 11. März 2025 07:44
aktualisiert: 11. März 2025 07:44