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Forbo erzielt tieferen Umsatz ersten Semester

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Forbo erzielt tieferen Umsatz ersten Semester

29. Juli 2025, 07:53 Uhr
Forbo hat im ersten Halbjahr weniger gut gewirtschaftet als von den Analysten erwartet. (Archivaufnahme)
© KEYSTONE/STEFFEN SCHMIDT
Der Bauzulieferer Forbo hat im ersten Halbjahr in einem herausfordernden Umfeld weniger Umsatz und Gewinn gemacht. Die Prognosen für das Gesamtjahr wurden von dem in Baar ZG ansässigen Unternehmen nach unten korrigiert. Die Aktien gerieten darauf unter Druck.

Der Umsatz sank leicht um 4,1 Prozent auf 546,9 Millionen Franken, wie der Spezialist für Bodenbeläge und Kunststoffbänder am Dienstag mitteilte. In Lokalwährungen ergab sich ein moderateres Minus von 1,5 Prozent.

Das erste Semester sei von einer weiterhin zurückhaltenden Investitionstätigkeit der Kunden geprägt gewesen, teilte Forbo mit. Zudem belasteten Währungseinflüsse das Ergebnis.

In beiden Geschäftsbereichen war die Nachfrage nach Angaben des Unternehmens verhalten. Die grössere Division Flooring Systems, also das Geschäft mit Bodenbelägen und Bauklebstoffen, verzeichnete einen Umsatz von 374,9 Millionen Franken, ein Minus in Lokalwährungen von 1,4 Prozent.

Zudem entwickelte sich die kleinere Sparte Movement Systems, die das Geschäft mit Förderbändern und Antriebsriemen umfasst, schwächer als erwartet, wie Forbo mitteilte. Der Umsatz sank gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,9 Prozent auf 172,1 Millionen Franken.

Profitabilität gesunken

Der Umsatzrückgang, die tiefere Kapazitätsauslastung, inflationsbedingt höhere Personalkosten und Währungseffekte hätten sich negativ auf das Ergebnis ausgewirkt, hiess es in der Mitteilung. In Verbindung mit Investitionen in Vertriebsinitiativen und einer «intensivierten Innovationstätigkeit» habe dies zu einem Rückgang des Betriebsergebnisses geführt.

Den operativen Gewinn (Ebit) bezifferte das Unternehmen auf 42,9 Millionen Franken nach 61,8 Millionen im Vorjahr. Die entsprechende Marge kam bei 7,8 Prozent zu liegen nach 10,8 Prozent im ersten Semester des Vorjahres. Der Reingewinn fiel mit 33,4 Millionen um 31 Prozent tiefer aus als im Vorjahr.

Druck auf Forbo-Aktien

Forbo verfehlte mit dem Ergebnis die Erwartungen der Analysten. Die Aktie geriet unter Druck. Gegen 09.55 Uhr fielen die Forbo-Papiere um 12,4 Prozent auf 784 Franken. Der Gesamtmarkt (SPI) verzeichnete gleichzeitig ein Plus von 0,22 Prozent.

Laut Analysten verpasste Forbo die Chancen auch wegen internen Mängel. So verweisen sie insbesondere auf organisatorische Herausforderungen wie die noch zu besetzenden Positionen von Konzernchef und Finanzchef.

Forbo hatte Ende Juni mitgeteilt, dass Interims-CEO und Finanzchef Andreas Jaeger das Unternehmen im Verlauf des vierten Quartals verlassen will. Die Suche nach einer neuen Besetzung für die Chefposition sei derweil «weit fortgeschritten», der Rekrutierungsprozess für den Finanzchef initiiert, teilte Forbo nun mit.

Unter der Annahme dass sich die wirtschaftliche Lage in der zweiten Jahreshälfte nicht wesentlich verschlechtert, rechnet Forbo für das Gesamtjahr neu mit einem leichten Rückgang des Nettoumsatzes in Lokalwährungen. Beim Gewinn erwartet das Unternehmen einen deutlichen Rückgang. Bisher war man von einem leicht höheren Umsatz und Gewinn ausgegangen.

Quelle: sda
veröffentlicht: 29. Juli 2025 07:53
aktualisiert: 29. Juli 2025 07:53