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Ein Volksfest auf zwei Rädern - die Tour de Suisse begeistert

Tour de Suisse

Ein Volksfest auf zwei Rädern - die Tour de Suisse begeistert

22. Juni 2025, 13:18 Uhr
Auch wenn die Schweizer Fahrer 2025 ohne Etappensieg blieben, bleibt die Tour de Suisse für sie ein besonderes Rennen. Im Bild Mauro Schmid im Trikot des Landesmeisters
© KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER
Am Schlusstag der diesjährigen Tour de Suisse ziehen die Organisatoren eine positive Bilanz. «Der gesamte Event über die zwölf Tage war ein Vollerfolg», so Tour-Direktor Olivier Senn.

«Wir haben attraktiven Sport erlebt - bei bestem Wetter und mit vielen Zuschauerinnen und Zuschauern entlang der Strecke», bilanziert Olivier Senn, der Direktor der Tour de Suisse. Besonders bewährt habe sich der Entscheid, die Frauen-Rundfahrt zeitlich vor jene der Männer zu setzen: «Die Erwartungen, die wir mit dieser Umstellung verbunden haben, wurden klar übertroffen», betont Senn. Massgeblich dazu beigetragen habe der überzeugende Gesamtsieg von Marlen Reusser: «Ihr Triumph hat eine Euphoriewelle ausgelöst, auf der die Männer direkt weiter reiten konnten.»

Auch David Loosli, der sportliche Leiter der Tour de Suisse, zeigt sich zufrieden, insbesondere mit dem spannenden Rennverlauf: "Dass der Kampf um den Gesamtsieg bis zum Schluss offen blieb, ist immer unser Wunschszenario. So etwas lässt sich nicht planen, aber in diesem Jahr ist es voll aufgegangen.“

Zwar hätte sich Loosli auch einen Schweizer Etappensieg bei den Männern gewünscht - dieser blieb jedoch aus. Erfreulich sei aber, dass die Rundfahrt «bis auf einen Schlüsselbeinbruch nahezu unfallfrei und ohne grössere Zwischenfälle» verlaufen sei.

Pilotprojekt mit GPS-Tracking erfüllt Erwartungen

Erstmals verfügte die Tour de Suisse in diesem Jahr über eine Sicherheitszentrale, in der alle für die Überwachung des Rennens relevanten Informationen zusammenflossen. Laut Tour-Direktor Olivier Senn habe das Pilotprojekt «die Erwartungen voll erfüllt». Auch das neu eingeführte GPS-Tracking habe sich bewährt, auch wenn es - glücklicherweise - bei keinem Unfall angewendet werden musste. «Es ging vor allem um die bessere Positionierung der Fahrzeuge, etwa der Ambulanz», erklärt Senn.

Er betont die besondere Rolle der Tour de Suisse als Vorreiterin im Bereich Sicherheit: «Es macht mich auch ein bisschen stolz, mit diesem Projekt Pionierarbeit zu leisten.» Man hoffe, dass das System Signalwirkung im Radsport entfaltet: «Wir wünschen uns, dass dieses Modell Schule macht- sei es bei anderen Veranstaltern oder sogar bei der UCI.»

Planungen für 2026 weit fortgeschritten

Die Planung der nächstjährigen Tour de Suisse ist bereits weit fortgeschritten. «Rund 60 Prozent der Etappenorte stehen fest», erklärt CEO Gabriela Buchs. Allerdings seien noch einige Details zu klären, so dass bezüglich der Reihenfolge der einzelnen Etappen noch vieles offen ist. Sicher ist, dass die Rundfahrt der Frauen wieder vor jener der Männer beginnt und es einen Abstecher in die Romandie gibt.

Im Gegensatz zu diesem Jahr soll es wieder ein flaches Zeitfahren geben - ein Entscheid, der insbesondere die Schweizer Spezialisten wie Stefan Küng und Stefan Bissegger freuen dürfte. Ob sich damit allerdings auch internationale Topstars wie Tadej Pogacar, Jonas Vingegaard oder Remco Evenepoel anlocken lassen, bleibt fraglich. Für Olivier Senn steht fest: «Startgelder für grosse Namen sind für uns weiter kein Thema.»

Quelle: sda
veröffentlicht: 22. Juni 2025 13:18
aktualisiert: 22. Juni 2025 13:18