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Bypass-Gegner lancieren in Luzern und Emmen Initiativen

Strassenverkehr

Bypass-Gegner lancieren in Luzern und Emmen Initiativen

2. Mai 2025, 10:00 Uhr
Die Komitees aus Luzern und Kriens stellen ihre Initiativen auf dem Kasernenplatz in Luzern vor.
© KEYSTONE/URS FLUEELER
Die Gegnerinnen und Gegner einer Umfahrungsautobahn in Luzern erhöhen den politischen Druck. Sie lancieren am Samstag in der Stadt Luzern und in Emmen kommunale Initiativen, die sich gegen das Bypass-Projekt richten, wie sie am Freitag mitteilten.

Die Volksbegehren verlangen, dass sich die Gemeinden mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln bei Kanton und Bund gegen den weiteren Ausbau der Autobahn in Emmen und Luzern einsetzen. Speziell erwähnt wird dabei der Bypass.

Hinter den Initiativen stehen zwei Dutzend Parteien, Umwelt- und Verkehrsorganisationen sowie Quartiervereine. Statt einen Autobahnausbau brauche es mehr Lebensqualität und Umweltschutz.

Das Projekt Bypass sieht vor, dass der Transitverkehr künftig Luzern in einem neuen, 3,5 Kilometer langen Autobahntunnel zwischen Emmenbrücke und Kriens umfährt. Die bestehende Autobahn durch den Reussport- und Sonnenbergtunnel soll dem örtlichen Verkehr als Stadtautobahn zur Verfügung stehen.

Schlechtere Lebensqualität

Die 32'000 zusätzlichen Autofahrten, welche der Bypass ermögliche, würden zu Verkehrslärm, Luftverschmutzung, Mikroplastik und CO2-Emissionen führen, hiess es in der Mitteilung der Initiantinnen und Initianten. Die Lebensqualität in den umliegenden Gemeinden würde sich verschlechtern, die Staus in Spitzenzeiten zunehmen.

In der Mitteilung wird ferner betont, dass bereits der Bau der neuen Autobahn über Jahre zu Emissionen führen werde. Zudem verursache das Projekt eine hohe Menge an grauer Energie.

Die Bypass-Gegnerschaft führt auch die eidgenössische Abstimmung vom November 2024 an, an der die Schweizer und Luzerner Stimmbevölkerung den Ausbau von sechs Autobahnteilstücken ablehnten. Besonders deutlich sei das Resultat in den vom Bypass betroffenen Gemeinden Emmen, Luzern und Kriens gewesen, hiess es in der Mitteilung.

Letzte Chance

Die Initiativen in den Gemeinden sei die letzte Chance, dem mehrfach geäusserten Widerstand demokratisch Ausdruck zu verleihen, hiess es in der Mitteilung. Letztlich stelle der Bypass auch die Klimaziele, welche sich der Kanton und die Gemeinden gesetzt hätten, in Frage.

In Kriens soll trotz grosser Gegnerschaft keine Initiative gegen den Bypass lanciert werden. Es werde auf Verhandlungen gesetzt, um eine «maximal siedlungsverträgliche Umsetzung» des Projekts zu erreichen, teilte ein Komitee mit, in dem alle Krienser Parteien vertreten sind.

Quelle: sda
veröffentlicht: 2. Mai 2025 10:00
aktualisiert: 2. Mai 2025 10:00