Weitere Oppositions-Bürgermeister in der Türkei festgenommen
Unter den 30 Festgenommenen sind demnach der frühere CHP-Parlamentsabgeordnete Aykut Erdogdu, drei Bezirksbürgermeister aus Istanbul sowie zwei Bürgermeister aus der südlichen Provinz Adana.
Die Festnahmen seien Teil der Ermittlungen der Istanbuler Generalstaatsanwaltschaft, die Korruptionsvorwürfen in der Stadtverwaltung nachgehe, teilten die Behörden mit.
Festnahmen nach Absetzung von Imamoglu
Seit der umstrittenen Absetzung des Istanbuler Bürgermeisters Ekrem Imamoglu im März sind die Behörden verstärkt gegen CHP-Politiker und hochrangige Beamte der Stadtverwaltung vorgegangen. Imamoglu war im Zusammenhang mit Korruptions- und Terrorvorwürfen verhaftet und abgesetzt worden. Das Vorgehen gegen ihn wird weithin als politisch motiviert gewertet und hatte landesweiten sowie internationalen Protest ausgelöst. Oppositions- und Menschenrechtsgruppen werfen der Regierung vor, die Justiz für politische Zwecke zu missbrauchen.
Imamoglu, der die Vorwürfe bestreitet, gilt als stärkster Herausforderer von Präsident Recep Tayyip Erdoğan. Bei den Kommunalwahlen 2024 hatte die CHP die Kontrolle über mehrere Grossstädte, darunter Istanbul und die Hauptstadt Ankara, gewonnen – ein schwerer Rückschlag für Erdogans Regierungspartei AKP.