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USA kündigen 40-Prozent-Zoll auf Brasilien-Importe an

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USA kündigen 40-Prozent-Zoll auf Brasilien-Importe an

30. Juli 2025, 21:48 Uhr
Unrechtmässig juristisch verfolgt aus Sicht von US-Präsident Donald Trump: Jair Bolsonaro, der von 2019 bis 2022 Staatschef Brasiliens war, muss sich in seinem Heimatland wegen eines mutmasslichen Putschversuchs vor Gericht verantworten. Ihm drohen bis zu 40 Jahre Haft. (Archivbild)
© KEYSTONE/AP/Luis Nova
Die USA wollen wegen dem Prozess gegen Brasiliens Ex-Präsidenten Jair Bolsonaro hohe Zölle gegen Importe aus dem Land verhängen. 40 Prozent sollen zusätzlich zu bestehenden Zöllen aufgeschlagen werden, wie aus einem entsprechenden Dekret hervorging.

«Die jüngsten Massnahmen, Praktiken und Aktionen der brasilianischen Regierung bedrohen die nationale Sicherheit, die Aussenpolitik und die Wirtschaft der Vereinigten Staaten», hiess es zur Begründung. Die Zölle auf eine Vielzahl von brasilianischen Produkten sollen ab kommenden Mittwoch gelten.

Seit Anfang April erheben die Vereinigten Staaten 10 Prozent auf Brasilien-Importe. Bereits Wochen zuvor hatte US-Präsident Donald Trump Zölle ab dem 1. August in Höhe von 50 Prozent angedroht und diese mit angeblichen wirtschaftlichen Ungleichgewichten begründet. Eine Anfrage beim Weissen Haus blieb zunächst unbeantwortet, ob die im Raum stehenden Zölle kombiniert werden oder ob es letztendlich weiterhin bei 50 Prozent bleibt.

Und nicht alle Importe aus Brasilien sind betroffen: Unter anderem Orangensaft, Zivilflugzeuge und -teile und Düngemittel sind unter den Ausnahmen aufgeführt.

US-Regierung sanktioniert brasilianischen Bundesrichter

Am Mittwoch hatte die US-Regierung zudem Sanktionen gegen den brasilianischen Bundesrichter Alexandre de Moraes verhängt. US-Finanzminister Scott Bessent warf Moraes vor, eine «rechtswidrige Hexenjagd» gegen US- und brasilianische Bürger sowie Unternehmen zu führen, darunter auch gegen Ex-Präsident Bolsonaro. Moraes werden Zensur, willkürliche Festnahmen und politisch motivierte Strafverfolgung vorgeworfen. Hintergrund sind unter anderem Sperrungen von Social-Media-Konten und die zeitweise Blockade der Plattform X in Brasilien. Die Sanktionen umfassen unter anderem das Einfrieren möglicher Vermögenswerte von Moraes in den USA.

Brasilianische Diplomaten sehen darin eine Eskalation der Spannungen und einen Versuch Washingtons, politischen Druck zugunsten Bolsonaros auszuüben. Der rechte Ex-Präsident ist wegen seiner Rolle bei einem versuchten Staatsstreich nach seiner Wahlniederlage 2022 angeklagt.

Quelle: sda
veröffentlicht: 30. Juli 2025 21:48
aktualisiert: 30. Juli 2025 21:48