UNRWA-Chef: Verteilzentren für Hilfe in Gaza sind «Todesfallen»
UN-Generalsekretär António Guterres sagte in Bezug auf Berichte, wonach im Umfeld von Verteilzentren der Stiftung zuletzt erneut tödliche Schüsse israelischer Soldaten auf Zivilisten gefallen waren: «Am Wochenende kam es in Gaza zu weiteren Massenerschiessungen und Tötungen von Menschen, die UN-Hilfe für ihre Familien suchten - eine grausame und unmenschliche Tat, die ich aufs Schärfste verurteile.»
Die Stiftung hat solche Berichte wiederholt als falsch zurückgewiesen. Seit Ende Mai ist es im Gazastreifen nach Angaben der Vereinten Nationen bereits zu Hunderten Todesfällen bei Verteilstationen der GHF gekommen.
Israel hatte den neuen Verteilmechanismus nach eigenen Angaben eingeführt, um zu verhindern, dass die islamistische Hamas Hilfsgüter abzweigt. Kritiker hingegen werfen Israel eine parteiische Instrumentalisierung lebensnotwendiger Hilfe vor. Zuvor hatten die UN für die rund zwei Millionen Palästinenser rund 400 Verteilstationen betrieben. Diese funktionieren weiterhin kaum, weil Israel deren Belieferung so gut wie gar nicht zulässt.
«Humanitäre Hilfe ist kein Job für Söldner», schrieb Lazzarini unter Anspielung auf den Umstand, dass die GHF-Verteilzentren von privaten amerikanischen Sicherheitsfirmen bewacht werden. Die UN und ihre Partner hätten die Erfahrung, Expertise und die Ressourcen, um humanitäre Hilfe «auf sichere und würdige Weise und in grossem Massstab» zu den bedürftigen Menschen zu bringen, fügte er hinzu.