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UN zu Afghanistan: Taliban müssen repressive Frauen-Politik beenden

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UN zu Afghanistan: Taliban müssen repressive Frauen-Politik beenden

8. Juli 2025, 08:12 Uhr
ARCHIV - Frauen in Burkas warten auf Lebensmittelrationen. Die UN sorgen sich um die Situation für Frauen und Mädchen in Afghanistan. Foto: Ebrahim Noroozi/AP/dpa
© Keystone/AP/Ebrahim Noroozi
Fast vier Jahre nach der erneuten Machtübernahme der Taliban in Afghanistan haben die UN die militant-islamistische Organisation aufgefordert, ihre repressive Politik und insbesondere systematische Unterdrückung von Frauen zu beenden. Eine entsprechende Resolution nahm die Generalversammlung der Vereinten Nationen mit einer Mehrheit von 116 Ja-Stimmen am Montag (Ortszeit) in New York an. Israel und die USA stimmten gegen das Papier, zwölf Länder - darunter Russland, China, Indien und der Iran - enthielten sich.

Man sei alarmiert über die «schwerwiegende, sich verschlimmernde, weit verbreitete und systematische Unterdrückung» aller Frauen und Mädchen in Afghanistan, wurde in einer Mittelung aus der Resolution zitiert. Demnach werden die Taliban darin aufgefordert, Frauen und Mädchen nicht mehr länger von Bildung, Beschäftigung und dem öffentlichen Leben auszuschliessen.

Die UN zeigten sich im Allgemeinen besorgt über die sich verschlechternden humanitären, wirtschaftlichen und menschenrechtlichen Bedingungen in dem Land. Fast vier Jahre nachdem die Taliban erneut die Macht ergriffen hatte, fordern die UN eine stärkere internationale Unterstützung für die afghanische Bevölkerung sowie einen neuen Vorstoss für Menschenrechte, Frieden und Stabilität.

Mehrheit junger Frauen von Bildung ausgeschlossen

Unter den Taliban, die seit August 2021 wieder an der Macht in Afghanistan sind, ist Frauen der Zugang zu Bildung ab der siebten Klasse untersagt. Im Dezember hatten die Islamisten Frauen auch die Ausbildung im medizinischen Bereich verboten. Einige Schulen bieten entgegen der Anordnung noch Unterricht für ältere Mädchen an. Aus einem UN-Bericht ging Mitte Juni hervor, dass fast achtzig Prozent aller Frauen unter 30 Jahren von Bildung oder Arbeit ausgeschlossen sind.

Als erster Staat weltweit hatte Russland die Taliban-Regierung Anfang Juli anerkannt.

Quelle: sda
veröffentlicht: 8. Juli 2025 08:12
aktualisiert: 8. Juli 2025 08:12