UN-Organisation: 77 Lkws mit Hilfsgütern in Gaza gestürmt
Um das Vertrauen in die Hilfslieferungen und ihre sachgemässe Verteilung wiederherzustellen, müsse der Gazastreifen jetzt «mit Nahrungsmitteln geflutet werden», so das WFP. Die Organisation sei dazu in der Lage. «Wir haben genügend Nahrung (auf Lager), um alle 2,2 Millionen Bewohner (des Gazastreifens) zwei Monate lang zu versorgen», hiess es in dem Beitrag auf X weiter. Dazu bedürfe es aber sicherer Verkehrswege im Gazastreifen, schnellerer Genehmigungsverfahren auf der israelischen Seite und letztlich einer Waffenruhe in dem seit fast 20 Monaten anhaltenden Gaza-Krieg.
Nach einer mehrmonatigen Blockade von Hilfslieferungen lässt Israel seit einigen Tagen geringfügig wieder Güter in den abgeriegelten Küstenstreifen zu. Durch die Blockade sollte der Druck auf die Hamas erhöht werden, die verbliebenen Geiseln freizulassen. Zudem beschuldigte die Regierung die Hamas, Hilfsgüter zu stehlen, um damit Geld zu machen, was diese bestreitet. In erster Linie ist Israel nun bestrebt, die Hilfslieferungen in den Gazastreifen nicht mehr über UN-Organisationen und andere unabhängige Akteure abwickeln zu lassen, sondern über eine umstrittene Stiftung, die von den USA unterstützt wird.
Die Gaza-Stiftung für humanitäre Hilfe (GHF) richtete zu Wochenbeginn einige wenige Verteilungszentren im Süden des Gebiets ein, über die sie nach eigenen Angaben 3,8 Millionen Mahlzeiten verteilt haben will. Beobachter sprachen von teilweise chaotischen Szenen im Umfeld dieser Zentren. Die UN-Organisationen bezweifeln, dass die neue Stiftung in der Lage sei, die Bevölkerung des Gazastreifens angemessen zu versorgen.