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UN: Kinder wühlen in Gaza im Abfall nach Essen

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UN: Kinder wühlen in Gaza im Abfall nach Essen

2. Mai 2025, 16:06 Uhr
ARCHIV - Palästinensische Kinder erhalten gespendete Lebensmittel in einem Verteilungszentrum in Chan Junis, Gazastreifen. Foto: Abdel Kareem Hana/AP/dpa
© Keystone/AP/Abdel Kareem Hana
Humanitäre Helfer appellieren an die internationale Gemeinschaft, die von Israel im Gazastreifen verhängte Blockade von Hilfsgütern zu durchbrechen.

Sie beschreiben verheerende Lebensbedingungen: Hungrige Kinder suchten in Abfallbergen nach Essensresten und Brennmaterial, berichtete die Sprecherin des UN-Nothilfebüros in Gaza-Stadt, Olga Cherevko.

Durch das Verbrennen von Plastik entstehe überall gefährlicher Rauch. Sie sehe in den Strassen unterernährte Kinder. In ihrer Verzweiflung griffen Menschen inzwischen immer öfter die wenigen Lastwagen an, in denen Wasser oder Nahrungsmittel vermutet werden.

Israel hat seit zwei Monaten keine Nahrungsmittel, Medikamente oder andere lebenswichtigen Güter mehr in den Gazastreifen gelassen. Es begründet das unter anderem damit, dass die islamistische Terrororganisation Hamas Hilfsgüter gewaltsam abgreife und zu hohen Preisen an die Einwohner verkaufe. Israel will nach eigenen Angaben die im Gazastreifen herrschende Hamas auch unter Druck setzen, damit sie die verbliebenen Geiseln freilässt. Der Gaza-Krieg, ausgelöst vom verheerenden Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober 2023, dauert inzwischen seit mehr als eineinhalb Jahren an.

Mahnende Worte vom Roten Kreuz

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) warnt, dass die Menschen kaum noch überleben könnten. Am IKRK-Feldkrankenhaus gingen Nahrungsmittel und medizinische Produkte zur Neige. Wasserleitungen seien kaputt und Lastwagen zur Abwasserentsorgung zerstört worden.

Israel sei als Besatzungsmacht verpflichtet, die Grundbedürfnisse der Bevölkerung zu decken, so das IKRK. Es wacht über die Genfer Konventionen, die den Umgang mit Zivilisten in bewaffneten Konflikten regeln. Das IKRK verlangte auch die Freilassung der aus Israel entführten Geiseln.

Quelle: sda
veröffentlicht: 2. Mai 2025 16:06
aktualisiert: 2. Mai 2025 16:06