Südkorea bekommt dritten Übergangspräsidenten binnen weniger Stunden
«Die Regierung sollte ihr Möglichstes tun, um die Staatsführung stabil fortzusetzen, ohne dass es zu einem Vakuum in den Staatsangelegenheiten kommt», wurde Lee von der amtlichen Nachrichtenagentur Yonhap zitiert. Der 64-Jährige übernahm die Regierungsgeschäfte in der Nacht zum Freitag (Ortszeit).
Nur wenige Stunden vorher war der amtierende Präsident Han Duck Soo von seinem Amt zurückgetreten, der bei der Neuwahl am 3. Juni erklärtermassen als Präsidentschaftskandidat antreten will. Seine Amtsgeschäfte wurden dann kurzzeitig von Choi übernommen, der rekordverdächtig schnell wieder das Handtuch warf.
Hintergrund der ungewöhnlichen Personalrochade ist eine ausgewachsene Staatskrise, die der mittlerweile abberufene Präsident Yoon Suk Yeol am 3. Dezember ausgelöst hatte, indem er kurzzeitig das Kriegsrecht ausrief. Er stürzte das Land in tiefe politische Turbulenzen, die ihn letztlich selbst um die Macht brachten: Vergangenen Monat wurde Yoon endgültig des Amtes enthoben. Der künftige Präsident soll nach der Wahl im Juni wieder die übliche Legislaturperiode von fünf Jahren absolvieren.