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Selenskyj reist zu Videoschalten nach Berlin

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Selenskyj reist zu Videoschalten nach Berlin

13. August 2025, 09:11 Uhr
ARCHIV - Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nimmt an der Parlamentssitzung teil. Foto: Vadym Sarakhan/AP/dpa
© Keystone/AP/Vadym Sarakhan
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will heute in Berlin persönlich an den Videoschalten zum Alaska-Gipfel über die Zukunft seines Landes teilnehmen. Er werde am Mittag in der deutschen Hauptstadt erwartet, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur (dpa) aus Regierungskreisen.

Demnach sind ein kurzes Mittagessen mit dem deutschen Kanzler Friedrich Merz und Statements gegen 16.00 Uhr geplant. Zuvor hatten die «Bild» und die ARD berichtet.

Selenskyjs Pressesprecher, Serhij Nikiforow, bestätigte die Reise im ukrainischen Fernsehen. «Der Präsident arbeitet heute in Berlin. Es wird ein bilaterales Treffen mit Merz geben. Danach werden sie gemeinsam an der Videokonferenz mit den europäischen Staatsführern, Nato-Generalsekretär (Mark) Rutte und US-Präsident (Donald) Trump teilnehmen», sagte er.

Initiiert wurden die Schalten mit europäischen Staats- und Regierungschefs von Merz. Ziel ist es, eine gemeinsame Linie mit Trump zu finden, bevor dieser am Freitag im US-Bundesstaat Alaska Kremlchef Wladimir Putin trifft.

Merz will enge europäische Verbündete der Ukraine zunächst um 14.00 Uhr im Lagezentrum des Kanzleramts zu einer Vorbesprechung der Folgeberatungen mit Trump zusammenschalten. Teilnehmen sollen die Staats- und Regierungschefs aus Frankreich, Grossbritannien, Italien, Polen und Finnland, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, EU-Ratspräsident António Costa, Nato-Generalsekretär Mark Rutte sowie Selenskyj.

Schalte mit Trump und Vance

Bei der von 15.00 Uhr an geplanten Videoschalte mit Trump soll auch dessen Vizepräsident JD Vance dabei sein. Im Anschluss will der deutsche Regierungschef die Ergebnisse in der sogenannten Koalition der Willigen unter Federführung von Deutschland, Frankreich und Grossbritannien nachbesprechen. Merz plant, die Öffentlichkeit nach der Schalte mit Trump in einer Pressekonferenz zu informieren.

Die Europäer und Selenskyj befürchten, dass sich Trump und Putin in Alaska auf Gebietsabtretungen der Ukraine an Russland verständigen könnten, die Kiew strikt ablehnt. Sie dürften von Trump eine Zusage erreichen wollen, dass er mit Putin keinen Deal über die Köpfe der Ukrainer und der Europäer hinweg macht.

Der deutsche Regierungssprecher Stefan Kornelius hatte erklärt, bei den Gesprächen solle es um weitere Handlungsoptionen gehen, um Druck auf Moskau zu erzeugen. Zudem solle über die Vorbereitung möglicher Friedensverhandlungen und damit verbundene Fragen zu Gebietsansprüchen und Sicherheiten gesprochen werden. Der britische Premierminister Keir Starmer forderte erneut Sicherheitsgarantien für die Ukraine.

Quelle: sda
veröffentlicht: 13. August 2025 09:11
aktualisiert: 13. August 2025 09:11