Sechs Verletzte bei siebtem Stierlauf in Pamplona
In den engen Gassen mit vielen Kurven kam es erneut zu zahlreichen Stürzen, wie in der Live-Übertragung von RTVE zu sehen war. In zwei Fällen schoben Stiere mit ihren Köpfen Läufer aus dem Weg, sowohl die Männer als auch die Tiere stürzten dabei. Ein weiterer Läufer brachte sich in einer Kurve in Sicherheit, sein rotes Hemd wurde aber vom Horn eines vorbeilaufenden Stieres aufgespiesst, er konnte sich nach wenigen Sekunden aber befreien.
Kommentator: Viele unterschätzen, dass es wilde Stiere sind
Viele der meist männlichen Läufer versuchen, vor oder neben den sechs Bullen zu laufen und diese möglichst auch an den Hörnern oder am Rücken anzufassen. Einer stürzte bei dem Versuch, sich zwischen die Stiere zu schieben und wurde von den nachfolgenden Tieren überrannt, wie in der Live-Übertragung zu sehen war.
Die bis zu 600 Kilogramm schweren Bullen versuchen im Galopp meist - zum grossen Glück - reflexhaft über am Boden liegende Menschen zu springen - auch diesmal war dies der Fall. «Die Noblesse der Stiere», sagte einer der Kommentatoren des Laufs beim spanischen Sender dazu. Zugleich riefen sie allen Teilnehmern noch einmal ins Gedächtnis, dass es sich um «wilde Stiere, Athleten» handele, die am Abend im Stierkampf gegen Toreros anträten. «Das ist vielen Menschen einfach nicht klar», hiess es.
Kritik am Stierlauf
Die «Sanfermines» sind dem Stadtheiligen San Fermín gewidmet und werden in der 200.000-Einwohner-Stadt der Region Navarra bereits seit Ende des 16. Jahrhunderts immer in der ersten Juli-Hälfte gefeiert. Täglich werden an acht Tagen in Folge am frühen Vormittag sechs Bullen und mehrere zahme Leitochsen durch die engen Gassen der Altstadt für die Stierkämpfe am Abend bis in die Arena gejagt.
Dort sterben die Stiere am Abend durch die Hand eines Toreros. Der letzte Lauf findet dieses Jahr - wie immer - am 14. Juli statt. Seit Jahren protestieren Tierschützer gegen das Spektakel. «Stierlauf verursacht Tierleid», betont etwa die Organisation Peta in Deutschland. Die langen spitzen Hörner der Stiere können auch tödliche Verletzungen verursachen. Seit 1924 gab es 16 Todesopfer, das letzte im Jahr 2009.