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Rotes Kreuz: Verzweifelte Hilferufe aus der Bevölkerung

Syrien

Rotes Kreuz: Verzweifelte Hilferufe aus der Bevölkerung

19. Juli 2025, 00:43 Uhr
ARCHIV - Syrische Regierungstruppen sammeln sich in einem Dorf am Rande der Stadt Suweida. Foto: Ghaith Alsayed/AP/dpa
© Keystone/AP/Ghaith Alsayed
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) warnt angesichts anhaltender Gewalt in der syrischen Provinz Suwaida und im Süden des Landes vor katastrophalen Bedingungen für die Zivilisten.

«Das IKRK erhält verzweifelte Hilferufe aus der Bevölkerung, die unter einem gravierenden Mangel an Nahrungsmitteln, sauberem Wasser, Strom und medizinischer Versorgung leidet», teilte die Organisation mit. Die Gewalt behindere die Lieferung lebensrettender Hilfe. Den Helfern müsse sofortiger, sicherer und ungehinderter Zugang in das Krisengebiet gewährt werden.

Bei Kämpfen zwischen drusischen Milizen und sunnitischen Beduinen wurden in den vergangenen Tagen Beobachtern zufolge mehr als 500 Menschen getötet. Dutzende drusische Zivilisten sollen von Sicherheitskräften hingerichtet worden sein. Israel bombardierte Regierungsgebäude in Damaskus und anderen Orten zur Unterstützung der Drusen. Die Drusen sind eine religiöse Minderheit, die aus dem schiitischen Islam entstanden ist. Sie leben in Syrien, dem Libanon, Israel und Jordanien.

Laut IKRK sind die Gesundheitseinrichtungen überlastet. Stromausfälle behinderten die Konservierung von Leichen in überfüllten Leichenhallen. Stephan Sakalian, Leiter der IKRK-Delegation in Syrien, sagte: «Die humanitäre Lage in Suwaida ist kritisch. Den Menschen geht alles aus. Krankenhäuser haben zunehmend Schwierigkeiten, Verwundete und Kranke zu behandeln, und Familien können ihre Angehörigen nicht in Würde bestatten.»

Quelle: sda
veröffentlicht: 19. Juli 2025 00:43
aktualisiert: 19. Juli 2025 00:43