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Prozess: Ochsenknecht muss Geldbusse zahlen

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Prozess: Ochsenknecht muss Geldbusse zahlen

22. August 2025, 11:15 Uhr
dpatopbilder - Schauspieler und Reality-TV-Darsteller Jimi Blue Ochsenknecht sitzt vor Prozessbeginn wegen mutmaßlich schweren Betrugs im Landesgericht Innsbruck. Foto: Expa/Johann Groder/APA/dpa
© Keystone/APA/Expa/Johann Groder
Der Betrugsprozess in Österreich gegen Jimi Blue Ochsenknecht um eine jahrelang unbezahlte Hotelrechnung ist mit einer Geldbusse für den deutschen Schauspieler zu Ende gegangen.

Das Landgericht Innsbruck entschied, dass der 33-Jährige 18.000 Euro (knapp 16.900 Franken) zahlen muss. Bei der Entscheidung handelt es sich um eine in Österreich mögliche Form der Prozess-Beilegung, bei der der Angeklagte ohne Urteil und ohne Strafregister-Eintrag davonkommt.

Ochsenknecht hatte am Vormittag den Gerichtssaal vor den Augen zahlreicher vieler weiblicher Fans betreten. Das Medieninteresse war gross.

Die Vorgeschichte

Der 33-Jährige hatte Ende 2021 mehrere Tage in einem Tiroler Hotel verbracht. Dort feierte er nach Angaben des Hotelbetreibers seinen Geburtstag. Für Übernachtungen, Essen im Restaurant und Transportleistungen stellte der Vier-Sterne-Betrieb in Kirchberg nahe der bayerischen Grenze knapp 14.000 Euro (rund 13.100 Franken) in Rechnung.

Ochsenknecht habe den Betrag jahrelang nicht beglichen - auch nachdem er von einem Zivilgericht zur Zahlung verurteilt worden sei, hiess es vor der Verhandlung von der Staatsanwaltschaft Innsbruck. Sie war Ende 2024 vom Hotelier eingeschaltet worden und hatte dann einen Europäischen Haftbefehl ausgestellt.

Als der Schauspieler von der Richterin gefragt wurde, ob er sich schuldig bekenne, antwortete er weder mit einem klaren Ja noch mit einem Nein. Stattdessen sagte er: «Ich würde generell die Verantwortung übernehmen dafür, dass ich nicht bezahlt habe.» Er habe sich bei dem Chef des betroffenen Tiroler Hotels entschuldigt, sagte er. Danach entschuldigte er sich im Gerichtssaal bei der Öffentlichkeit.

Verhaftung und Gefängnis-Odyssee

Der Sohn des Schauspielers Uwe Ochsenknecht und dessen früherer Ehefrau Natascha wurde Ende Juni am Flughafen Hamburg festgenommen. Kurz danach wurde die Hotel-Rechnung beglichen - finanziert von Ochsenknechts Ex-Freundin und Mutter seiner Tochter.

Anfang Juli wurde Jimi Blue Ochsenknecht nach Österreich ausgeliefert. Der Transport führte über mehrere deutsche Gefängnisse. In Innsbruck wurde Ochsenknecht schliesslich gegen Kaution freigelassen.

Die Anklage

Aus Sicht der Staatsanwaltschaft handelte es sich um einen Fall von schwerem Betrug, der mit einer Geldstrafe oder bis zu drei Jahren Gefängnis bestraft werden kann. Ochsenknecht habe Leistungen in Anspruch genommen, obwohl er sie nicht bezahlen konnte oder wollte, hiess es von der Justizbehörde.

Was Ochsenknecht zu der Causa sagt

«Ich muss für mein Fehlverhalten geradestehen und trage dafür die Verantwortung und die Konsequenzen», hatte der einstige Kinderstar («Die Wilden Kerle») in einer Instagram-Story geschrieben. Er hätte es niemals so weit kommen lassen, wenn er gewusst hätte, «wie weit es schon ist», räumte er mit Blick auf die Hotelrechnung ein.

TV-Präsenz trotz des Strafverfahrens

Jimi Blue Ochsenknecht blieb trotz seiner Justizprobleme im Fernsehen präsent. Zuletzt war er in der Sat.1-Realityshow «Villa der Versuchung» zu sehen. Sie wurde vor seiner Verhaftung gedreht. Ziel der Kandidaten war es, möglichst auf Luxus zu verzichten.

Mitte September laufen neue Folgen der Serie «Diese Ochsenknechts». In der Serie der Schauspieler-Familie sollen nach Angaben von Sky Deutschland auch Jimi Blues Festnahme und Auslieferung nach Österreich Thema sein.

Quelle: sda
veröffentlicht: 22. August 2025 11:15
aktualisiert: 22. August 2025 11:15