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Parmelin eröffnet Origen-Turm aus dem ETH-3D-Drucker im Mai

Digitales Bauen

Parmelin eröffnet Origen-Turm aus dem ETH-3D-Drucker im Mai

6. März 2025, 14:26 Uhr
Elemente des «Weissen Turmes» der Kulturinstitution Origen und der ETH Zürich werden im Bündner Bergdorf Mulegns montiert. Am 20. Mai wird das höchste Bauwerk der Welt aus einem 3D-Drucker eröffnet. (Archivbild)
© KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER
Der gedruckte «Weisse Turm» der Bündner Kulturinstitution Origen, das höchste gedruckte Bauwerk der Welt, wird am 20. Mai in Mulegns am Fuss des Julierpasses enthüllt und von Bundesrat Guy Parmelin eröffnet. Gleichzeitig wird im Bergdorf ein Zentrum für digitale Bautechnik eingerichtet.

Der Turm aus einem 3D-Drucker der ETH ziehe bereits jetzt weltweites Interesse auf sich, erklärte Origen-Chef Giovanni Netzer am Donnerstag vor den Medien in Chur. Origen werde die Eröffnung des spektakulären Hightech-Bauwerks zelebrieren, kündigte er an. Der Turm bleibe bis zum Eröffnungstag verhüllt und werde dann spektakulär enthüllt.

Die riesige Silberhülle, welche den 30-Meter hohen Turm bis zur Eröffnung verbirgt, wird fallen gelassen oder davonfliegen. ‬«Der höchste Digitalbau der Welt verträgt ein wenig Theater», sagte Netzer. Man werde nicht einfach ein farbiges Band durchschneiden.

Von Origen finanziert

Finanziert wurde der 4,4 Millionen Franken teure Turm von Origen. Von der ETH floss kein Geld an Origen für das Bauvorhaben. Die Eidgenössische Technische Hochschule in Zürich war für den Druck der Turmelement zuständig - und natürlich für die Entwicklung der dazu notwendigen Pionier-Technologien. Die beim Druck beschäftigten Arbeitskräfte bezahlte aber die Kulturinstitution.

Für die Eröffnung gibt es lediglich eine beschränkte Anzahl von Fördertickets zu 1000 Franken das Stück. Doch schon drei Tage nach der Eröffnung startet Origen mit Führungen im Turm und im dazugehörenden Zentrum für digitale Bautechnik. Für diese sind 100 Franken zu berappen.

Digitale Technologie erlebbar machen

Das Zentrum wird die digitale Bautechnologie nicht zuletzt anhand des Turmprojektes vermitteln. Der Weisse Turm ergänze und vertiefe die geplanten Programme zum Wissenstransfer mit «einem konkreten, weltweit einzigartigen Bau, der die bahnbrechenden Wirkungen der digitalen Technologien eindrücklich sichtbar mache», hiess es in Chur.

Das Zentrum soll Interessierten, vor allem aber Fachkräften, ein vertieftes Wissen über die Prozesse des digitalen Bauens vermitteln. Anhand konkreter Projekte werden die aktuellsten Technologien und robotische Fertigungsmethoden erläutert. Vorgesehen sind Modelle, Testobjekte, Materialproben, Roboter und Filme.

Der Betrieb des Zentrums werde 650'000 Franken kosten, die Origen aufbringe, erklärte Netzer. Die Mittel würden für das wechselnde Programm und für die Personalkosten aufgewendet. Es entstünden 2,5 neue Arbeitsstellen.

Die Verantwortung für das Zentrum liege bei Origen, die ETH stelle die verschiedenen digitalen Baumodelle. Eingerichtet wird das Zentrum in der historischen Wagenremise des Hotels Löwe.

Turm soll weiterwandern

Vorerst ist laut Netzer vorgesehen, das Zentrum während der 5-jährigen Standzeit des temporären Turm-Bauwerks zu betreiben. Bei solchen Pionierwerken gebe es aber immer wieder unvorhergesehene Entwicklungen. Der Turm selbst könne ohne Schaden zu nehmen demontiert und an einem anderen Ort aufgebaut werden.

«Die Idee ist: Der Turm sollte weiterwandern, als Hommage an die Bündner Zuckerbäcker», erklärte Netzer. Die Zuckerbäcker, deren Torten die Form des Turmes inspirierten, hatten in früheren Jahrhunderten aus wirtschaftlichen Gründen ins Ausland abwandern müssen. Oft bauten sie sich dort erfolgreiche Existenzen auf, etwa in Venedig oder in Genua. Ihre Geschichte und Kultur wird in Origens Tanztheater-Produktionen immer wieder thematisiert.

Quelle: sda
veröffentlicht: 6. März 2025 14:26
aktualisiert: 6. März 2025 14:26