Papst verabschiedet sich nach Castel Gandolfo
Das traditionelle Angelus-Gebet verband Leo mit einem Appell zu Frieden weltweit. «Wir bitten den Herrn, die Herzen zu berühren und den Verstand der Regierenden zu inspirieren, damit die Gewalt der Waffen durch das Streben nach Dialog ersetzt werden kann», sagte er zu der Menschenmenge auf dem Petersplatz im Vatikan. Leo kehrt am 20. Juli aus Castel Gandolfo nach Rom zurück. In der Zwischenzeit wird er nach Angaben des Vatikans auch keine Gäste zu Audienzen empfangen.
Sommerfrische seit Jahrhunderten von Päpsten genutzt
In dem 9.000-Seelen-Städtchen südöstlich von Rom gibt es bereits seit Ende des 16. Jahrhunderts einen Papstpalast. Seither sind noch zwei Villen hinzugekommen. Der erste Pontifex, der hier im Juli und August eine Auszeit nahm, hiess Urban VIII. (1623-1644). Der deutsche Papst Benedikt XIV. zog sich nach seinem überraschenden Rücktritt 2013 sogar für eine Weile ganz nach Castel Gandolfo zurück. Franziskus jedoch blieb auch im Sommer stets im Vatikan, in seiner Wohnung im Gästehaus Santa Marta.
Mit dem Urlaub in Castel Gandolfo nimmt der erste Papst aus den USA eine weitere Tradition wieder auf, mit der der Argentinier gebrochen hatte. Der neue Papst trägt auch häufiger Ornat, fährt grössere Autos und will im Vatikan auch zurück in die Papstgemächer ziehen. Das Pontifikat von Franziskus dauerte zwölf Jahre. Er starb am Ostermontag im Alter von 88 Jahren. Weltweit gibt es 1,4 Milliarden Katholiken.