Luzerner Stadtrat zieht Lehren aus Rekordschneefall
Es sei zu keinen nennenswerten, sicherheitsrelevanten Unterbrüchen in der Versorgung gekommen, schrieb der Stadtrat am Dienstag in seiner Antwort auf eine Interpellation. Dennoch werde jeder Winterdiensteinsatz analysiert, um Optimierungspotenzial zu erkennen.
So will die Stadt die Räumung sowie die Prioritätensetzung bei den Bushaltestellen überprüfen, wie es hiess. Zudem sollen bedeutende Velorouten genauer betrachtet werden, da vereinzelte Schneehaufen ein Sicherheitsrisiko darstellten. Ergänzend plant die Stadt, ein Konzept für systematische Kontrollfahrten zu entwickeln.
Am 21. und 22. November fielen in der Stadt Luzern innerhalb von 15 Stunden 42 Zentimeter Schnee - der grösste Schneefall innerhalb von 24 Stunden seit Beginn der Messungen im Jahr 1883.
Zeitpunkt des Schneefalls ungünstig
Die Interpellation aus den Reihen der Mitte kreidete an, dass sich der Schnee in den Tagen nach dem Ereignis an den Strassenrändern auftürmte und Velo- sowie Gehwege über Tage nicht passierbar machte. Es seien in den Folgetagen keine ausreichenden Räumungsarbeiten vorgenommen worden.
Der Stadtrat hält in seiner Antwort fest, dass der Schnee jeweils nach Dringlichkeitsstufen geräumt wird. Vorrang hätten Strassen mit hoher öffentlicher Bedeutung, etwa in Bahnhofsnähe, an Spitälern, Kantonsstrassen oder auch Velohauptrouten.
Am 21. November waren bereits vor 15 Uhr 18 Grossfahrzeuge im Einsatz. Der Zeitpunkt des Schneefalls sei aufgrund des Feierabendverkehrs jedoch «denkbar ungünstig» gewesen. Denn es kam zu grossen Staus und der Verkehr im Grossraum Luzern kollabierte mehrheitlich. Erst gegen Mitternacht konnten die Räumungsfahrzeuge ihre Arbeit wieder uneingeschränkt fortsetzen
Laut Stadtrat waren die meisten Strassen und Wege nach den Haupteinsätzen gut befahr- und begehbar. Angesichts der milden Temperaturen wurde beschlossen, den Aufwand zu minimieren und sich auf stark frequentierte Verkehrsbereiche zu konzentrieren.