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Luzerner Jugendliche wählen weiterhin erst mit 18 Jahren

Kantonale Abstimmung LU

Luzerner Jugendliche wählen weiterhin erst mit 18 Jahren

9. Februar 2025, 14:14 Uhr
Die Verfassungsinitiative zum Stimmrechtsalter 16 hatte im Kanton Luzern an der Urne keine Chance. Bild: Mitglieder des Ja-Komitee verlassen das Luzerner Regierungsgebäude nach einer Medienkonferenz. (Archivaufnahme)
© Keystone/URS FLUEELER
Im Kanton Luzern dürfen Jugendliche weiterhin erst ab 18 Jahren wählen und abstimmen. Die Bevölkerung lehnte die Verfassungsinitiative zum Stimmrechtsalter 16 am Wahlsonntag mit einem Nein-Stimmenanteil von 79,1 wuchtig Prozent ab.

26'242 Personen stimmten für und 99'553 Personen gegen die Senkung des Stimmrechtsalters, wie die Luzerner Staatskanzlei am Sonntag mitteilte. Die Stimmbeteiligung lag bei 45,1 Prozent.

Das Begehren war in sämtlichen Wahlkreisen und allen 79 Gemeinden chancenlos. Noch am grössten war der Ja-Stimmenanteil in der Stadt Luzern mit 34,7 Prozent. Am geringsten war er im Wahlkreis Entlebuch mit 10,7 Prozent. Dazwischen platzierte sich Luzern-Land (21,7 Prozent), Sursee (16,8 Prozent), Hochdorf (16,7 Prozent) und Willisau (12,4 Prozent). Kantonsweit am deutlichsten verworfen wurde die Initiative in Flühli. 95,3 Prozent lehnten dort das Ansinnen ab.

Lanciert wurde die Verfassungsinitiative von der Allianz «jung und engagiert». Diese besteht aus den Jungparteien der SP, Grüne, GLP und Mitte sowie diversen Organisationen und Verbänden.

Allianz ist enttäuscht über das Abstimmungsergebnis

In einer ersten Reaktion bedauerte die Allianz das Abstimmungsergebnis und zeigte sich am Sonntagnachmittag enttäuscht. «Die Demokratie pflegen bedeutet, sie stets weiterzuentwickeln. Heute wurde uns das verwehrt», hiess es in einer Mitteilung. «Wir werden aber weiterkämpfen», wird Benjamin Ferizaj von der Juso Luzern zitiert.

Regierung und Parlament lehnten die Initiative ab. Im Kantonsrat wurde das Begehren mit 63 zu 48 Stimmen verworfen. Vor allem die SVP, Mitte und FDP sprachen sich gegen das Anliegen aus.

Ylfete Fanaj ermutigt die jungen Menschen

Die Luzerner Justiz- und Sicherheitsdirektorin Ylfete Fanaj (SP) würdigte in einem Communiqué am Sonntagnachmittag den «engagierten» und «konstruktiven Abstimmungskampf» der Allianz und ermutigte die jungen Menschen, sich weiterhin im Rahmen von Jugendverbänden, Jugendparlamenten und Jungparteien einzubringen. Es sei wichtig, die Voraussetzungen für die demokratische Mitbestimmung immer wieder zu diskutieren.

Damit ist Glarus nach wie vor der einzige Kanton, in dem das Stimmrechtsalter 16 für kantonale Wahlen und Abstimmungen gilt. Weitere Versuche, das Stimmrechtsalter zu senken, scheiterten in Neuenburg, Uri, Zürich und Bern an der Urne. Zuletzt im Kanton Aargau, wo das Stimmvolk das Begehren mit einem Nein-Stimmenanteil von 79,7 Prozent verwarf.

Quelle: sda
veröffentlicht: 9. Februar 2025 14:14
aktualisiert: 9. Februar 2025 14:14