Lebensgefährlich Verletzte bei Messerangriff in Hamburg
Eine 39 Jahre alte Frau wurde festgenommen, wie die Polizei mitteilte. «Aufgrund der bisherigen Erkenntnisse gehen wir davon aus, dass sie allein gehandelt hat», schreib die Polizei bei «X». «Die Ermittlungen zu den Hintergründen laufen auf Hochtouren.» Weitere Einzelheiten waren zunächst nicht bekannt.
Stark besuchter Verkehrsknotenpunkt
Der Hamburger Hauptbahnhof gehört zu den am stärksten frequentierten Verkehrsknotenpunkten in Deutschland. Im freitäglichen Feierabendverkehr herrscht dort regelmässig dichtes Gedränge. Im Hamburger Hauptbahnhof und im öffentlichen Personennahverkehr der Hansestadt ist das Mitführen von Waffen, auch Messern, verboten.
Wie ein dpa-Reporter beobachtet, stehen an Gleis 13/14 mehrere Polizisten vor einem ICE. An einer offenen Tür des Zugs sind mutmasslich Passagiere zu sehen, die mit den Polizisten sprechen. Auf dem Gleis sind rot-weisse Absperrbänder angebracht. Am Nachbargleis 11/12 ruht der Verkehr.
Die Strassen Steintorbrücke und Steintordamm, die an der Südseite des Bahnhofs oberhalb der Gleise queren, wurden für den Strassenverkehr gesperrt. Treppen, die zu Gleisen hinabführen, sind von den Behörden blockiert.
Die Deutsche Bahn äusserte ihre «tiefe Bestürzung» über den Messerangriff. «Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei den Verletzten», heisst es in einer Mitteilung.
Mehrere Messerattacken in diesem Jahr
In den vergangenen Monaten gab es in Deutschland bereits mehrere Messerattacken mit Schwerverletzten und Toten. In Bielefeld wurden so am vergangenen Wochenende mehrere Menschen vor einer Bar lebensgefährlich verletzt, ein tatverdächtiger Syrer wurde festgenommen. In Bremen verletzte ein aus Ghana stammender Mann im Februar auf dem Bahnhofsplatz einen 35 Jahre alten Mann mit einem Messer schwer.
In Schwerin wurde im Februar ein 17-jähriger Afghane bei einem Streit an einem Einkaufszentrum von einem Landsmann niedergestochen und starb. Im Januar griff ein mutmasslich psychisch kranker Afghane in Aschaffenburg Kinder und Passanten an. Ein kleiner Junge und ein Familienvater wurden dabei tödlich, drei weitere Menschen schwer verletzt. Die Tat des ausreisepflichtigen Asylbewerbers hatte im Bundestagswahlkampf eine Debatte über eine schärfere Migrationspolitik entfacht.