Katholische Kirche in Gaza bei Angriff getroffen - zwei Tote
Israels Aussenministerium teilte mit, die Umstände des Vorfalls seien noch unklar. «Israel äussert tiefes Bedauern über die Schäden an der Kirche der Heiligen Familie in der Stadt Gaza und über jegliche zivile Opfer», hiess es in einer Mitteilung der Behörde weiter. «Israel greift niemals Kirchen oder religiöse Stätten an.»
Israels Armee erklärte, ihr seien die Berichte über Schäden an der Kirche sowie Opfer in der Gegend bekannt. Die Umstände des Vorfalls würden geprüft. Das israelische Militär unternehme «alle möglichen Anstrengungen», um Zivilisten zu schonen und Schäden an zivilen Gebäuden, darunter religiöse Einrichtungen, zu begrenzen. Die Armee bedaure jeglichen Schaden, hiess es in einer Stellungnahme weiter.
Palästinensischen Angaben nach sollen in dem Gotteshaus rund 600 Vertriebene untergebracht gewesen sein. Im Gazastreifen leben rund 1.000 Christen, bei insgesamt mehr als zwei Millionen Einwohnern. In dem Küstenstreifen gibt es drei Kirchen, die Kirche der Heiligen Familie ist das einzig katholische Gotteshaus.
Papst fordert Waffenstillstand im Gaza-Krieg
Papst Leo XIV. forderte nach dem Vorfall erneut einen sofortigen Waffenstillstand. Das Oberhaupt der katholischen Kirche beklagte den Verlust von Menschenleben. In einem vom Vatikan veröffentlichten Beileidstelegramm mahnte das neue Oberhaupt von weltweit 1,4 Milliarden Katholiken zu «Dialog, Versöhnung und dauerhaftem Frieden».
Meloni: «Die Angriffe sind inakzeptabel»
Auch Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni äusserte sich zu dem Vorfall. «Die Angriffe gegen die Zivilbevölkerung, die Israel seit Monaten demonstriert, sind inakzeptabel», so Meloni. Israels Armee betont stets, sie gehe gegen die Hamas und andere Terrororganisationen vor und unternehme Massnahmen, um die Zivilbevölkerung im Gazastreifen dabei zu schonen.
Das lateinische Patriarchat in Jerusalem veröffentlichte ein Foto der Kirche, auf dem Schäden am Dach des Gotteshauses zu sehen sind.
Aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen hiess es, seit dem Morgen seien mindestens 32 Menschen bei israelischen Angriffen im gesamten Küstenstreifen ums Leben gekommen.
Die Angaben liessen sich allesamt zunächst nicht unabhängig überprüfen.