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Kämpfe im südlichen Syrien trotz Waffenruhe

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Kämpfe im südlichen Syrien trotz Waffenruhe

3. August 2025, 15:50 Uhr
ARCHIV - Beduinische Kämpfer stehen vor einem niedergebrannten Geschäft im Dorf Al-Masraa am Rande der Stadt Suwaida während Zusammenstößen zwischen beduinischen Stammeskämpfern und drusischen Streitkräften. Foto: Ghaith Alsayed/AP/dpa/Archivbild
© Keystone/AP/Ghaith Alsayed
Im südlichen Syrien kommt es trotz einer eigentlich geltenden Waffenruhe zu neuer Gewalt. Bei Kämpfen zwischen Milizen der drusischen Minderheit und Truppen der Regierung in Damaskus gab es mindestens einen Toten und sieben Verletzte, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte. Der staatliche Fernsehsender Al-Ichbarija bestätigte die Kämpfe und erklärte, «gesetzlose Gruppen» hätten gegen die Waffenruhe verstossen und Regierungstruppen angegriffen.

In der Provinz Suwaida war vergangenen Monat zwischen Angehörigen der drusischen Minderheit und sunnitischen Stammesgruppen Gewalt ausgebrochen. Die Regierung aus Damaskus schickte Truppen, um die Lage nach eigener Darstellung zu beruhigen - diesen wurden aber auch brutale Gewalttaten an den Drusen vorgeworfen. Nachbar Israel bombardierte Ziele in Syrien mit dem Ziel, die Drusen zu schützen.

Die Beobachtungsstelle zählte bei der Eskalation des Konflikts insgesamt etwa 1.400 Todesopfer. Die Zahlen der Organisation mit Sitz in London, die den Konflikt in Syrien mit einem Netzwerk aus Aktivisten verfolgt, gelten in der Regel als verlässlich. Laut UN-Angaben wurden rund 190.000 Menschen durch die Kämpfe vertrieben.

Auch im Norden Syriens kommt es vereinzelt zu Zusammenstössen. Das Verteidigungsministerium in Damaskus teilte mit, dessen Truppen hätten kurdische Milizen davon abgehalten, in der Nähe von Manbidsch im Norden vorzurücken. Die Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), angeführt von den Kurdenmilizen, hätten dort ein Dorf mit Raketen angegriffen und mehrere Menschen verletzt. Die Regierungstruppen hätten mit «präzisen Angriffen» reagiert. Die SDF warfen den Regierungstruppen dagegen vor, sie hätten «grundlos Wohngebiete angegriffen», die eigenen Truppen hätten sich verteidigt.

Der neuen Regierung unter Präsident Ahmed al-Scharaa ist es mehr als ein halbes Jahr nach dem Sturz von Machthaber Baschar al-Assad nicht gelungen, Stabilität in Syrien herzustellen. Mehrfach kam es zu grösseren Gefechten, Terroranschlägen und Gewalt, darunter auch gegen die Minderheit der Alawiten an Syriens Mittelmeerküste.

Quelle: sda
veröffentlicht: 3. August 2025 15:50
aktualisiert: 3. August 2025 15:50