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Israels Militär tötet Al-Dschasira-Korrespondent in Gaza

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Israels Militär tötet Al-Dschasira-Korrespondent in Gaza

11. August 2025, 12:43 Uhr
HANDOUT - Dieses undatierte Bild aus einem Video des in Katar ansässigen Fernsehsenders Al-Dschasira zeigt den arabischsprachigen Gaza-Korrespondenten des Senders, Anas al-Scharif, der vor der Kamera berichtet. Al-Scharif und vier weitere Mitarbeiter von Al-Dschasira wurden am Sonntag kurz vor Mitternacht durch einen israelischen Drohnenangriff auf ihr Zelt in Gaza-Stadt getötet. Foto: Uncredited/AL JAZEERA via AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung bis zum 25.08.2025 und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
© Keystone/AL JAZEERA via AP/Uncredited
Bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen sind nach Angaben des arabischen TV-Senders Al-Dschasira der Korrespondent des Senders sowie vier weitere Kollegen getötet worden. Anas al-Scharif und seine Kollegen seien bei einem gezielten Angriff auf ein Zelt für Journalisten in der Stadt Gaza im Norden des Gazastreifens getötet worden. Israels Militär bestätigte den Tod von Anas al-Scharif. Er habe sich als Al-Dschasira-Journalist ausgegeben, aber eine Terrorzelle der islamistischen Hamas angeführt, behauptete es.

Der arabische Sender erklärte dazu, das Militär habe keine von unabhängigen internationalen Stellen verifizierten Unterlagen vorgelegt, die diese Behauptung belegen würde. Israels Armee verwies dagegen auf Informationen der Geheimdienste und im Gazastreifen gefundene Dokumente, die die militärische Zugehörigkeit von Anas al-Scharif zur Hamas belegen sollen. Er sei verantwortlich für die Durchführung von Raketenangriffen auf israelische Zivilisten und Soldaten gewesen, teilte die israelische Armee mit.

Der Deutsche Journalistenverband (DJV) verurteilte den israelischen Angriff. Selbst falls Anas al-Sharif ein Terrorist gewesen sein sollte, rechtfertige das nicht den Luftangriff auf ein Journalistenzelt, sagte DJV-Bundesvorsitzender Mika Beuster. Dass auf Grundlage von nicht überprüfbaren Vorwürfen gezielt Jagd auf Medienschaffende gemacht werde, sei nicht hinnehmbar, fügte er hinzu.

Ausländischen Journalisten ist der Zutritt zum Gazastreifen seit Kriegsbeginn weitgehend verboten. Einheimische Reporter berichten aber von vor Ort. Immer wieder gibt es Berichte über Journalisten, die bei israelischen Angriffen getötet wurden.

Quelle: sda
veröffentlicht: 11. August 2025 12:43
aktualisiert: 11. August 2025 12:43