Israel weitet Einsätze im Zentrum des Gazastreifens aus
Der Militärsprecher rief Anwohner aus mehreren südwestlich gelegenen Vierteln der Stadt zur Flucht auf, darunter auch Menschen, die dort in Zelten untergekommen sind. Sie sollten sich nach Al-Mawasi begeben, heisst es in dem Aufruf. Al-Mawasi im Südwesten des umkämpften Gebiets wurde während des Gaza-Kriegs von Israel als «humanitäre Zone» ausgewiesen. In der Vergangenheit hatte das israelische Militär aber auch dort mehrfach angegriffen. Ziel waren Armeeangaben zufolge dabei etwa Hamas-Einrichtungen.
Die Familien der noch immer von Islamisten im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln reagierten mit Sorge und Entsetzen auf die Armeemitteilung. «Kann uns irgendjemand versprechen, dass diese Entscheidung nicht zum Verlust unserer Angehörigen führen wird?», heisst es in einer Stellungnahme des Forums der Geisel-Angehörigen. Die grosse Mehrheit der Israelis wünsche sich ein Ende des Kriegs und ein Abkommen, dass die Freilassung der Entführten ermögliche. Die Familien der Verschleppten forderten deshalb: «Genug!».
Die «Times of Israel» schrieb, die israelische Armee vermeide Bodeneinsätze in Gebieten im Gazastreifen, in denen sie Geiseln vermute, um die aus Israel entführten Menschen nicht zu gefährden.