Iran beschuldigt inhaftierte Franzosen der Spionage für Israel
Der Französin und dem Franzosen werde vorgeworfen, für den israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad tätig gewesen, hiess es aus westlichen diplomatischen Kreisen und dem Umfeld der beiden Inhaftierten gegenüber der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch.
Neben Spionage würden den beiden «Verschwörung zum Sturz des Regimes» und der in der islamischen Republik verfolgte Straftatbestand «Korruption auf Erden» vorgeworfen, hiess es weiter. Jede der drei Straftaten kann mit der Todesstrafe belegt werden.
Die Schwester der inhaftierten Französin erklärte, lediglich zu wissen, dass ein Richter die drei vorgeworfenen Straftaten bestätigt habe. Es sei unklar, wann die Inhaftierten über die Vorwürfe gegen sie unterrichtet worden seien, zudem hätten sie weiterhin keinen Zugang zu unabhängigen Verteidigern. Am Dienstag hatte der Geschäftsträger der französischen Botschaft in Teheran die beiden besucht.
«Staatsgeiseln» des Iran
Die zwei waren im Mai 2022 unter Spionageverdacht im Iran festgenommen worden. Aus französischer Sicht sind die zwei «Staatsgeiseln» des Iran. Sie seien willkürlich in Haft gekommen, die Haftbedingungen seien unmenschlich und kämen Folter gleich. Aus Frankreich hiess es, der Iran habe nur sehr knappe konsularische Besuche erlaubt, bei denen nicht offen mit den Inhaftierten gesprochen werden konnte. Sie befinden sich derzeit in Isolationshaft im Evin-Gefängnis in Teheran.
Offiziell handelt es sich um die beiden letzten Franzosen, die im Iran festgehalten werden. Im März kam ein Franzose nach 887 Tagen Haft im Iran frei.
Nach Angaben aus französischen Diplomatenkreisen werden noch etwa 20 westliche Staatsangehörige im Iran festgehalten. Menschenrechtsorganisationen werfen Teheran vor, inhaftierte Ausländer als Druckmittel bei zwischenstaatlichen Verhandlungen einzusetzen.