Hitzewelle versetzt Frankreich in Ausnahmezustand
Krankenhäuser wurden dazu angewiesen, für die Aufnahme von durch Extremtemperaturen geschwächte Menschen bereitzustehen, wie Gesundheitsministerin Catherine Vautrin sagte. Die Wetterlage führt in etlichen Städten zu einer erhöhten Ozonbelastung und einer Verschlechterung der Luftqualität. An der Côte d'Azur heizte sich das Mittelmeer etwa in Nizza auf 26 Grad auf.
In Lyon können Hitze geplagte im Park schlafen
Etliche Städte reagierten mit innovativen Massnahmen zur Bewältigung der Hitzewelle. Um der Bevölkerung die Möglichkeit zur Abkühlung zu verschaffen, hält die Grossstadt Lyon etwa einen Park die ganze Nacht über geöffnet, damit Menschen dort unter freiem Himmel übernachten können. Zwei klimatisierte Museen öffneten zudem kostenlos ihre Türen, um Menschen einen kühlen, erfrischenden Raum zu bieten. In Bordeaux im Südwesten wurde ein Zentrum geöffnet, in dem Obdachlose Schutz vor der Hitze finden sollen. Im öffentlichen Raum wie etwa in der Pariser Metro wurden Menschen mit Warnhinweisen ermahnt, ausreichend zu trinken und sich vor der Hitze zu schützen.
Die Staatsbahn SNCF strich wegen der Hitze erneut bis zum Freitag mehrere Intercity-Zug-Verbindungen auf den Strecken Paris-Clermont-Ferrand und Bordeaux-Marseille. Befürchtet wird, dass die Klimaanlagen in den älteren Zügen, die auf diesen Verbindungen teilweise eingesetzt werden, den Extremtemperaturen nicht gewachsen sind.
Eisverkauf zieht tüchtig an
Gleichzeitig profitiert die Eisindustrie von der anhaltenden Hitze in Frankreich. Nach Daten des Marktforschungsunternehmen NielsenIQ stieg die Menge des in diesem Jahr bereits verkauften Eis im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 26 Prozent, wie der Sender RMC berichtete. 264 Millionen Eis gingen demnach 2025 bisher über die Ladentheke.
Unterdessen bleibt die Waldbrandgefahr in Frankreich angesichts der Trockenheit sehr hoch. Am Wochenende erst war es der Feuerwehr nach einem mehrtägigen Löscheinsatz gelungen, im Süden des Landes den grössten Flächenbrand in Frankreich seit Jahrzehnten weitestgehend einzudämmen.