Gaza-Aktivisten starten aus Tunesien nach Ägypten
Der Konvoi fordere «alle freien Menschen weltweit» auf, sich für die Rechte der Palästinenser einzusetzen, sagte Sprecher Wael Nauar. «Die Zeit der Solidarität am Bildschirm ist um. Wir bewegen uns jetzt mit friedlichen Konvois, die die Stimmen der Menschen weltweit tragen», sagte Yahia Sarri, der die Aktion für Algerien koordiniert, der dpa.
Der Konvoi soll durch mehrere Städte in Tunesien und anschliessend ins benachbarte Libyen fahren. Entlang der Mittelmeerküste soll er weiter nach Ägypten fahren und schliesslich nach Rafah. Der Grenzübergang liegt mehr als 3.000 Kilometer von Tunis entfernt und ist der einzige Grenzübergang des Palästinensergebiets, der nicht von Israel kontrolliert wird. Derzeit ist der Übergang geschlossen.
Aktivisten aus Marokko konnten sich nicht wie geplant anschliessen. Mit Algerien gibt es seit Jahrzehnten Streitigkeiten über die gemeinsame Grenze.
Weitere Aktivisten wollen zu Fuss zum Grenzübergang gehen
Der Konvoi startet zeitgleich zu Plänen internationaler Aktivisten, die sich diese Woche ebenfalls in Ägypten versammeln wollen. Nach einem Treffen in der Hauptstadt Kairo planen sie, am Freitag vom Küstenort Al-Arisch aus rund 50 Kilometer zu Fuss zum Grenzübergang Rafah zu gehen. Dort wollen sie ab Sonntag mehrere Tage demonstrieren. Ob die ägyptischen Behörden die Aktion zulassen, ist unklar.
Nach tagelanger Fahrt auf einem Segelschiff mit Hilfsgütern für die Menschen im Gazastreifen sind Greta Thunberg und weitere Aktivisten unterdessen kurz vor ihrem Ziel von der israelischen Armee gestoppt worden. Das israelische Aussenministerium erklärte, die «Madleen» sei wegen der vor dem Gazastreifen seit 2007 geltenden Seeblockade für nicht autorisierte Schiffe gestoppt worden. Thunberg war mit weiteren Aktivisten von Sizilien aus in See gestochen.
Auslöser des Gaza-Krieges war das beispiellose Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 mit etwa 1.200 Toten. Israel reagierte mit verheerenden Angriffen in dem Gebiet. Dabei wurden nach palästinensischen Angaben mehr als 54.000 Menschen getötet.