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Falsche Höhenangaben führten wohl zu Luftfahrt-Unglück

Luftverkehrsunfall

Falsche Höhenangaben führten wohl zu Luftfahrt-Unglück

2. August 2025, 03:01 Uhr
Die Nationale US-Behörde für Transportsicherheit untersuchte den Zusammenstoss eines Passagierflugzeugs und eines Militärhelikopters in Washington.
© KEYSTONE/EPA/JIM LO SCALZO
Die Höhenangaben auf Messgeräten des Helikopters, der in Washington mit einem Passagierflugzeug zusammengestossen war, sind womöglich um mehrere Dutzend Meter von der tatsächlichen Höhe abgewichen. Das ergab eine Untersuchung ein halbes Jahr nach dem Zusammenstoss.

Die Nationale Behörde für Transportsicherheit (NTSB) beendete am Freitag (Ortszeit) eine mehrtägige Anhörung von Experten und Vertretern der an dem Unglück beteiligen Parteien, darunter Unternehmen, Behörden und Fluglotsen.

Ende Januar war ein Passagierflugzeug von American Airlines beim Landeanflug auf den Reagan-Flughafen in Washington mit einem Militärhelikopter zusammengestossen, welcher sich auf einem Schulungsflug befand. Beide Maschinen stürzten in den Potomac. Die 64 Flugzeuginsassen und die dreiköpfige Besatzung des Helikopter kamen ums Leben.

Bereits Mitte Februar war erklärt worden, dass fehlerhafte Instrumente und Kommunikationsprobleme der Grund für den Zusammenstoss gewesen sein könnten. Die NTSB meldete unter Berufung auf die Daten der Flugschreiber damals «Abweichungen» hinsichtlich der Flughöhe.

Test mit drei Helikoptern

Im Rahmen der Untersuchungen fanden in dieser Woche nun Tests mit drei Helikoptern vom selben Typ - Sikorsky Black Hawk - statt, erklärte Marie Moler, eine der Ermittlerinnen. Auch dabei seien Abweichungen der Angaben auf dem Radarhöhenmesser und den in den Helikoptern installierten Höhenmessern registriert worden. Bei den Tests seien Unterschiede «von 80 bis 130 Fuss», also von 24 bis 40 Metern, festgestellt worden.

In dem Bereich, in dem es zu dem Zusammenstoss kam, dürfen Helikopter höchstens in einer Höhe von 200 Fuss (rund 61 Meter) fliegen.

Möglicherweise unterschiedliche Angaben

NTSB-Direktorin Jennifer Homendy hatte im Februar bekannt gegeben, dass der Helikopterpilot kurz vor der Kollision eine Höhe von 300 Fuss gemeldet hatte, während sein Fluglehrer die Höhe mit 400 Fuss angab. «Keiner der Piloten hat die Abweichung bezüglich der Flughöhe kommentiert», sagte Homendy.

«Zum Zeitpunkt der Kollision befand sich der Black Hawk in einer Höhe von 278 Fuss», sagte die NTSB-Chefin. Die Piloten hätten auf ihren Höhenmessern im Cockpit jedoch möglicherweise andere Angaben gehabt.

Nach dem Unfall war auch kritisiert worden, dass der selbe Fluglotse sowohl für den Helikopterverkehr als auch für einen Teil des Flugzeugverkehrs zuständig war. Ein Mitarbeiter der Luftfahrtbehörde FAA sagte dazu, dass eine solche - der Vorschrift nach erlaubte - «Doppelbelastung» von Lotsen «wahrscheinlich häufiger» sei als eine Zuständigkeit für nur einen Bereich.

Quelle: sda
veröffentlicht: 2. August 2025 03:01
aktualisiert: 2. August 2025 03:01