Druck auf den Birchgletscher oberhalb von Blatten nimmt stetig zu
Je mehr Kräfte auf den Gletscher einwirkten, desto akuter stelle sich die Frage, wie lange es noch gut gehe, sagte der Sprecher des Regionalen Führungsstabs auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am frühen Donnerstagmorgen.
Der Sprecher betonte, dass es weiterhin zu keinen Schäden an Personen oder der Infrastruktur gekommen sei. Am Montag waren 306 Personen unverletzt aus der Gefahrenzone evakuiert worden. Zudem wurden über 200 Tiere in Sicherheit gebracht.
Weiterhin viel Bewegung
In der Nacht auf Donnerstag sei weiterhin viel Bewegung beobachtet worden, sagte der Sprecher. Die Situation sei vergleichbar mit der am Tag zuvor: Durch Teilabbrüche am Kleinen Nesthorn sei der Geröllhaufen auf dem darunter liegenden Birchgletscher weiter angewachsen.
Die Bewegung des Gletschers beschleunigte sich am Mittwoch von 0,5 auf 0,8 Meter pro Tag, wie der Führungsstab am Mittwochabend mitteilte. Die grösste Gefahr bestand laut Experten darin, dass der Gipfel des Kleinen Nesthorns auf den darunterliegenden Birchgletscher stürzen und das Eis mitreissen könnte.
Teilabbrüche sind ein gutes Szenario
Ansonsten zeigten sich die Experten mit der Entwicklung der Lage soweit zufrieden. Zirka zwei Millionen Kubikmeter Gestein lösten sich gemäss den zuletzt veröffentlichten Zahlen bisher vom Kleinen Nesthorn. Dass die Abbrüche einzeln und nicht als ein grosser Abbruch erfolgten, wurde als bestmögliches Szenario gewertet. Weiterhin blieben zirka drei Millionen instabile Masse am Berg, wie aus den Zahlen des Führungsstabs hervorging.
Informationen zu den neusten Zahlen stellte der Sprecher des Führungsstabs - ausser im Falle eines Grossereignisses - für Donnerstagnachmittag in Aussicht. An einer Medienonferenz in Ferden werden die Experten über die aktuelle Lage im Bergsturzgebiet berichten.