Bundesrat Pfister bekräftigt militärische Kooperation mit Nachbarn
Der Truppenversuch Trias mit Schweizer, deutschen und österreichischen Soldatinnen und Soldaten sei notwendig, um die Verteidigungsbereitschaft der jeweiligen Armeen zu verbessern, sagte Pfister am Donnerstag auf dem Übungsplatz im österreichischen Allentsteig im Interview mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. «Die Zusammenarbeit der Schweizer Armee mit Nachbarn ist von zentraler Bedeutung.»
Die drei Länder profitierten gegenseitig vom jeweiligen Knowhow des anderen, sagte Pfister. «Wir müssen fähig sein, im Konfliktfall zusammenzuarbeiten.» Viele Fragen könne die Schweizer Armee nicht autonom lösen. Deshalb sei es wichtig, die Interoperabilität zu üben.
«Es ist notwendig, zu investieren»
Dass die erste Auslandsreise eines neuen Bundesrats nach Österreich führe, sei eine lange Tradition, sagte Pfister. Der Austausch mit dem ebenfalls neutralen Nachbarn passe aber auch inhaltlich, da beide Länder daran seien, neue sicherheitspolitische Strategien zu erarbeiten.
Die österreichische Verteidigungsministerin Klaudia Tanner sagte, dass ihr Land gerade das höchste Verteidigungsbudget der Geschichte verabschiedet habe. «Es ist notwendig, zu investieren.»
Für die Schweiz und auch Österreich sei es wichtig, ihre Armeen zunehmend auf die militärische Landesverteidigung auszurichten. «Um die gemeinsame Neutralität verteidigen zu können, ist es notwendig, auch miteinander zu üben.»
Übung von Unfall überschattet
Auf dem Waffenplatz Allentsteig, rund hundert Kilometer nordwestlich von Wien, üben seit 14. April und noch bis am 9. Mai Angehörige der Schweizer Armee gemeinsam mit Truppenteilen der österreichischen und der deutschen Armee. Rund tausend Angehörige der Schweizer Armee absolvieren diesen Wiederholungskurs im Ausland.
Überschattet wurde die Übung von einem Unfall: In der Nacht auf vergangenen Mittwoch wurde während einer Übung ein Schweizer Soldat von ein Militärfahrzeug erfasst und schwer verletzt. Pfister wünschte dem 19-Jährigen gute Besserung. Solche Unfälle müssten vermieden werden, sagte er. «Wenn so viele Leute bei solchen Bedingungen trainieren, kann man das aber nie ganz ausschliessen.»
Der junge Soldat soll nach Angaben des Verteidigungsdepartements in die Schweiz gebracht werden, sobald es sein Zustand erlaubt. Die Militärjustiz, die im Auslands-WK ebenfalls vor Ort ist, hat Untersuchungen aufgenommen.