Bund will Palazzo Trevisan in Venedig für breiteren Kreis öffnen
Lange Zeit hatte es so ausgesehen, als würde der Bund den im Jahr 1966 erworbenen Palazzo Trevisan in Venedig verkaufen. Dieses Projekt wurde aber gestoppt. Stattdessen arbeitete eine Arbeitsgruppe unter Leitung des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) zusammen mit dem Innendepartement (EDI) ein neues Nutzungskonzept aus.
Am Freitag stellten Aussenminister Ignazio Cassis und Kulturministerin Elisabeth Baume-Schneider vor Ort die Pläne des Bundes vor. «Der Palazzo Trevisan hat eine ehrgeizige Zukunft», sagte Cassis gemäss Mitteilung bei der Unterzeichnungszeremonie. «Wir stärken seine zentrale Rolle bei der Förderung der Schweizer Kultur und wollen ihn zu einem Schaufenster für Schweizer Exzellenz in Forschung, Innovation und Nachhaltigkeit machen.»
Ab dem 1. Januar 2026 wird laut dem EDA aus der Beletage des Palazzo eine Plattform entstehen, die breiten Kreisen offensteht. Im Zentrum stehe weiterhin die Förderung der Schweizer Kultur. Daneben sollen neue Aktivitäten in den Bereichen Innovation, Forschung und Nachhaltigkeit integriert werden.
Die Beletage des Palazzo Trevisan wurde vom Bund bis 2002 als Sitz des Generalkonsulats genutzt, später nach der Umwandlung in ein Honorarkonsulat auch als Kulturzentrum. Im Laufe der Zeit ist das Gebäude zu einem Symbol für die Aktivitäten der Schweiz in Venedig geworden.
Die Plattform soll laut dem EDA künftig «ein Treffpunkt für schweizerische und internationale, öffentliche und private Akteure werden». Die Stiftung Pro Helvetia werde ein eigenes Kulturprogramm führen und den Schweizer Pavillon während der Biennale betreuen. Zu den möglichen weiteren Partnern zählen öffentliche Einrichtungen, Forschungsinstitute, Stiftungen und Institutionen, Filmfestivals sowie Galerien und Museen.
Der Palazzo im Stadtteil Dorsoduro, an der Uferpromenade Zattere, wurde im 15. Jahrhundert für die Familie Trevisan erbaut und ist ein Symbol für die wirtschaftliche und politische Blütezeit Venedigs.