Beobachtungsstelle: Neue Kämpfe im Umland von Suwaida
Mitglieder von Beduinenstämmen und drusische Milizen stiessen demnach in der Nähe der Ortschaft Walra im nordwestlichen Umland der Provinzhauptstadt, die ebenfalls Suwaida heisst, zusammen. Zuvor sollen beduinische Verbände Häuser von Drusen in Walra und der benachbarten Ortschaft Al-Masraa in Brand gesteckt haben.
Weitere Stammesverbände positionierten sich den Beobachtern zufolge im weiteren Umland nordwestlich von Suwaida. Zudem sollen sich Hunderte Kämpfer arabischer Stämme aus der Region der Stadt Homs und aus Dair al-Saur auf den Weg Richtung Suwaida gemacht haben. Auch das UN-Menschenrechtsbüro in Genf berichtete von neuen Zusammenstössen in der Provinz.
Provinzhauptstadt bleibt weitgehend ruhig
In der Provinzhauptstadt selbst blieb es nach Angaben von Bewohnern ruhig. Sicherheitskräfte der Übergangsregierung in Damaskus hatten zunächst in die Kämpfe auf Seite der Beduinen eingegriffen, sich am Donnerstag dann aber an die Stadtränder zurückgezogen, wo sie nach Angaben der Regierung in Bereitschaft blieben.
Dutzende drusische Zivilisten sollen hingerichtet worden sein
Bei Kämpfen waren in den vergangenen Tagen Beobachtern zufolge mehr als 500 Menschen getötet worden. Dutzende drusische Zivilisten sollen von Sicherheitskräften hingerichtet worden sein. Israel bombardierte Regierungsgebäude in Damaskus und anderen Orten zur Unterstützung der Drusen.
Die Drusen sind eine religiöse Minderheit, die aus dem schiitischen Islam entstanden ist, aber längst als eigene Religion gilt. Ihre Mitglieder leben in Syrien, dem Libanon, Israel und Jordanien. In Israel nehmen sie eine Sonderstellung ein, weil sie anders als muslimische und christliche Araber Militärdienst leisten und eine bedeutende Rolle in der Armee des Landes spielen.