Belgien will Palästinenserstaat bei Uno-Vollversammlung anerkennen
«Und gegen die israelische Regierung werden harte Sanktionen verhängt», fügte Prévot an. Er erklärte, die Entscheidung sei angesichts der «humanitären Tragödie» im Gazastreifen getroffen worden. Dort kämpft Israel gegen die islamistische Palästinenserorganisation Hamas.
«Angesichts der von Israel unter Verletzung des Völkerrechts begangenen Gewalt und seiner internationalen Verpflichtungen, einschliesslich der Pflicht, jegliches Risiko eines Genozids zu verhindern, musste Belgien entschiedene Entscheidungen treffen, um den Druck auf die israelische Regierung und die Hamas-Terroristen zu erhöhen», erklärte der belgische Aussenminister.
«Es geht nicht darum, das israelische Volk zu bestrafen, sondern darum, sicherzustellen, dass seine Regierung das Völkerrecht und das humanitäre Recht achtet, und Massnahmen ergreift, um zu versuchen, die Situation vor Ort zu ändern», fuhr er fort.
Belgien folgt auf mehrere Staaten
In den vergangenen Monaten hatten bereits mehrere Staaten, darunter Frankreich, Grossbritannien und Kanada, angekündigt oder in Aussicht gestellt, im September einen Palästinenserstaat offiziell anzuerkennen. Von Israel und den USA wird der Vorstoss scharf kritisiert. Weltweit haben mehr als 140 Länder einen Palästinenserstaat anerkannt, darunter mehrere EU-Mitglieder wie Spanien und Irland.
Die Schweiz, die sich für eine Zweistaatenlösung ausspricht, zieht die Anerkennung Palästinas in Betracht. Zur Anerkennung eines palästinensischen Staates schrieb das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) Ende Juli, dass diese in Betracht gezogen werden könnte, wenn konkrete Massnahmen zu deren Umsetzung in Angriff genommen würden. Dabei müssten sowohl die Sicherheit Israels als auch das Selbstbestimmungsrecht des palästinensischen Volkes gewährleistet werden.