Behörde leitet Verbot grösster ukrainischer Kirche ein
Der Verlust des juristischen Status für die Kirche werde bedeuten, dass deren Gemeinden nicht mehr zentralisiert organisiert werden können. Das bedeutet Jelenskyj zufolge jedoch nicht, dass die Kirchgemeinden in eine andere Kirche übertreten müssten. «Der Staat jagt niemanden in die Orthodoxe Kirche der Ukraine oder irgendeine andere», sagte der Behördenchef.
Kirche gehörte vor dem Krieg zum Moskauer Patriarchat
Mit rund 10.000 Pfarreien ist die ukrainisch-orthodoxe Kirche statistisch gesehen weiterhin die grösste der ukrainischen Religionsgemeinschaften. Die lange Zeit dem Moskauer Patriarchat unterstehende Kirche hat sich nach dem russischen Einmarsch von diesem gelöst – auch weil Moskaus Patriarch Kirill als glühender Befürworter des Kriegs gilt.
Die tatsächliche Unabhängigkeit wird jedoch vom ukrainischen Staat bezweifelt. Dieser strebt daher ein Verbot der Religionsgemeinschaft an. Basis dafür ist ein erst im August 2024 beschlossenes Gesetz, welches ein Verbot von religiösen Organisationen mit Verbindungen nach Russland ermöglicht.
Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte im Juli zudem dem Kirchenvorsteher Onufrij die ukrainische Staatsbürgerschaft entzogen. Der Westukrainer soll eine russische Staatsangehörigkeit verheimlicht haben, was der 80-Jährige jedoch bestreitet. Vom Staat bevorzugt wird dabei die erst 2019 mit Hilfe von Ex-Präsident Petro Poroschenko gegründete Orthodoxe Kirche der Ukraine.