Arabische Aussenminister verschieben Besuch im Westjordanland
Die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) im Westjordanland habe den Besuch nutzen wollen, die internationale Anerkennung eines noch zu schaffenden palästinensischen Staates voranzutreiben, berichtete die «Times of Israel» unter Berufung auf einen ranghohen israelischen Beamten. «Ein solcher Staat würde mit Sicherheit zu einem Terrorstaat im Herzen Israels werden», zitierte die israelische Nachrichtenseite «ynet» einen namentlich ungenannten Diplomaten.
Israel hatte 1967 unter anderem das Westjordanland und den Ostteil von Jerusalem erobert. Dort leben heute inmitten von drei Millionen Palästinensern rund 700.000 israelische Siedler. Vor wenigen Tagen genehmigte Israel die Schaffung 22 neuer Siedlungen. Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete allerdings für einen eigenen Staat mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt.
Während des Besuchs im Westjordanland sei auch ein Treffen mit dem Präsidenten der PA, Mahmud Abbas, in Ramallah vorgesehen gewesen, berichteten mehrere Medien. Die Aussenminister verurteilten die mutmassliche israelische Entscheidung, den Besuch zu blockieren, und bezeichneten sie als «eklatante Verletzung der Verpflichtungen Israels als Besatzungsmacht». Der Vize-Präsident der PA, Hussein al-Scheich, nannte Israels mutmasslichen Schritt eine «gefährliche Eskalation». Mit Partnern würde die PA prüfen, wie sie auf darauf reagieren wird.