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Angehörige von Hamas-Geiseln fordern Waffenruhe

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Angehörige von Hamas-Geiseln fordern Waffenruhe

23. August 2025, 17:42 Uhr
dpatopbilder - Angehörige und Unterstützer von Geiseln, die von der Hamas festgehalten werden, nehmen an einer Demonstration teil, bei der die sofortige Freilassung der Geiseln und das Ende des Krieges im Gazastreifen gefordert wird. Foto: Mahmoud Illean/AP/dpa
© Keystone/AP/Mahmoud Illean
Angehörige israelischer Geiseln, die seit fast zwei Jahren im Gazastreifen festgehalten werden, haben ihre Forderung nach einer sofortigen Waffenruhe im Gaza-Krieg bekräftigt. «Seit 687 Tagen werden unsere Kinder in der Hölle von Gaza festgehalten», sagte Einav Zangauker, deren Sohn Matan am 7. Oktober 2023 entführt worden war, vor dem Eingang des Militärhauptquartiers in Tel Aviv.

«Ich wende mich an das Volk Israel: (Ministerpräsident Benjamin) Netanjahu kann noch heute einen Deal unterzeichnen, der zehn lebende Geiseln zurückbringt und 18 Leichen», sagte Zangauker. Sollte der Premier dies tun, könnte er sofort Verhandlungen über die Rückführung der restlichen Geiseln im Gegenzug für ein Ende des Krieges aufnehmen, sagte sie. «Netanjahu kann meinen Matan zurückbringen, und die restlichen Geiseln, die eine Schoah (Holocaust) durchmachen.»

Rettung der Geiseln «jetzt oder nie»

Sie warf dem Ministerpräsidenten vor, eine Vereinbarung mit der islamistischen Hamas gezielt zu torpedieren: «Statt einem Deal zuzustimmen, galoppiert er in Richtung der Einnahme von Gaza.» Netanjahu verurteile die Geiseln damit zum Tode und das Volk Israel zu einem ewigen, überflüssigen Krieg. «Uns bleiben nur noch wenige Tage, um dies zu stoppen», sagte Zangauker. «Wenn die Einnahme von Gaza beginnt, wird es keinen Deal geben. Es ist jetzt oder nie.»

Netanjahu ist auf Hamas-Angebot nicht eingegangen

Die Terrororganisation Hamas hatte am Montag erklärt, sie habe den Vermittlern eine «positive Antwort» auf einen neuen Vorschlag für eine Waffenruhe vorgelegt. Dabei handelt es sich nach Medienberichten um eine angepasste Fassung eines zuvor bereits verhandelten Vorschlag des US-Sondergesandten Steve Witkoff. Dieser sieht eine 60 Tage lange Feuerpause vor, während der zehn lebende Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge freigelassen werden. Insgesamt befinden sich in Gaza noch 50 Geiseln, von denen noch mindestens 20 am Leben sein sollen.

Netanjahu hat den Plan zur Einnahme Gazas gebilligt, aber gleichzeitig neue Verhandlungen über eine Waffenruhe mit der Hamas in Aussicht gestellt. Bisher wurde aber nach Medienberichten keine israelische Delegation auf den Weg geschickt.

Quelle: sda
veröffentlicht: 23. August 2025 17:42
aktualisiert: 23. August 2025 17:42