Erdbeben im Berner Oberland löst Steinschlag aus
Das Beben habe sich um 12.52 Uhr bei Mürren ereignet, schrieb der Schweizerische Erdbebendienst (SED) in einer automatisierten Mitteilung. Bis um 15.30 Uhr waren mehr als 400 Verspürtmeldungen eingegangen, wie der Webseite des Diensts zu entnehmen ist. Demnach wurde das Beben weiträumig verspürt, vor allem in Richtung Nord-Süd bis Basel und Sitten.
Ausserdem hätten einige Personen in diesem Zusammenhang von einem Steinschlag im Sefinental berichtet, sagte Philippe Roth vom SED der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Bei der Kantonspolizei Bern waren bis am Nachmittag keine Meldungen eingegangen, wie es dort auf Anfrage hiess.
Kleinere Schäden wie etwa Risse im Verputz sind bei einem Erdbeben dieser Stärke in der Nähe des Epizentrums vereinzelt möglich, wie Roth weiter ausführte. Das betreffe allerdings nur Gebäude auf instabilem Untergrund. Mit Verletzten sei nicht zu rechnen.
Bereits vergangene Woche ist es laut SED in Mürren zu einem Erdbeben gekommen. Dabei handelte es sich um ein Vorbeben der Stärke 2,3. Das letzte stärkere Beben am selben Ort ereignete sich im vergangenen September, damals mit einer Magnitude von 3,5. Weiter dürfte es in den nächsten Tagen und Wochen zu ebenfalls spürbaren Nachbeben kommen.
Beben im Berner Oberland sind gemäss Roth «keine Überraschung». Seismologisch lässt sich das Gebiet dem Wallis zuordnen, das für Schweizer Verhältnisse besonders gefährdet ist - ebenso wie Basel und Graubünden. Dabei spielen die regionale Tektonik, die Geologie und die Spannungsverhältnisse in der Erdkruste eine Rolle.
Der SED registriert in der Schweiz und im nahen benachbarten Ausland durchschnittlich drei bis vier Erdbeben pro Tag beziehungsweise 1000 bis 1500 Beben im Jahr. Von der Bevölkerung tatsächlich verspürt werden pro Jahr etwa 10 bis 20 Erdstösse mit Magnituden ab etwa 2,5.